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Finde deine innere Ruhe: Wie du mit Yoga effektiv Stress abbaust

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Claudia

Zertifizierte Yoga-Lehrerin seit 2018
Praktiziert seit 2010

Weniger als 1 MinuteLesezeit: Minuten

Finde deine innere Ruhe: Wie du mit Yoga effektiv Stress abbaust

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Zertifizierte Yoga-Lehrerin seit 2018
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Inhalt

Das Gefühl, ständig unter Strom zu stehen. Der Terminkalender ist voll, das Smartphone meldet sich pausenlos und die To-do-Liste wird einfach nicht kürzer. Dieses Hamsterrad aus Anforderungen und Erwartungen hinterlässt Spuren: innere Unruhe, Anspannung und das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Viele suchen nach einem Ausweg, einem Weg, um den Lärm im Kopf leiser zu drehen.

Genau hier setzt Yoga an. Es ist weit mehr als nur körperliche Betätigung – es ist ein bewährter Anker in stürmischen Zeiten. Yoga lehrt dich, durch die Verbindung von Bewegung, Atem und Achtsamkeit wieder bei dir selbst anzukommen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du mit gezielten Yoga-Übungen dein Nervensystem beruhigst, Stresshormone abbaust und eine nachhaltige Resilienz für den Alltag aufbaust.

Auf einen Blick
  • Yoga reduziert nachweislich das Stresshormon Cortisol im Körper.
  • Es aktiviert den Parasympathikus, den Teil des Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist.
  • Die Kombination aus Dehnung, Atmung und Fokus löst körperliche und mentale Blockaden.
  • Schon kurze, einfache Übungen von 5-10 Minuten zeigen eine deutliche Wirkung.
  • Regelmäßige Praxis fördert langfristig Gelassenheit und psychische Widerstandsfähigkeit.

 

Warum Yoga so wirksam gegen Stress ist: Ein Blick auf deinen Körper

Um zu verstehen, warum Yoga so ein starkes Mittel gegen Stress ist, müssen wir uns kurz ansehen, was Stress in unserem Körper auslöst. Bei Druck, Hektik oder Angst aktiviert unser Gehirn das sympathische Nervensystem, auch bekannt als „Kampf-oder-Flucht-Modus“. Daraufhin schüttet der Körper Hormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich an, die Atmung wird flach – der Organismus ist in Alarmbereitschaft.

Dieser Mechanismus war überlebenswichtig, um auf reale Gefahren zu reagieren. Im modernen Alltag ist er jedoch oft dauerhaft aktiv. Hier kommt der Gegenspieler ins Spiel: der Parasympathikus, unser „Ruhe-und-Verdauungs-Nerv“. Er ist für Erholung, Regeneration und inneres Gleichgewicht zuständig. Yoga ist eine der direktesten und effektivsten Methoden, um diesen Teil deines Nervensystems gezielt zu aktivieren und den Körper aus dem Stressmodus zu holen.

Infografik zur Wirkung von Yoga auf das Nervensystem bei Stress.

 

Die Bausteine deines Anti-Stress-Programms: Mehr als nur Posen

Wirksames Yoga gegen Stress setzt auf das Zusammenspiel von drei zentralen Elementen. Erst die Kombination dieser Säulen entfaltet die volle Kraft und sorgt für eine tiefgreifende Entspannung, die weit über die Yogamatte hinauswirkt.

  • Asanas (Körperhaltungen): Hier geht es nicht um akrobatische Höchstleistungen. Sanfte, gehaltene Dehnungen und langsame Bewegungsabläufe lösen gezielt Verspannungen, die sich durch Stress im Nacken, in den Schultern und im Rücken festsetzen. Posen wie die Kindeshaltung (Balasana) signalisieren dem Körper sofort Sicherheit und Geborgenheit.
  • Pranayama (Atemtechniken): Dein Atem ist der direkteste Draht zu deinem Nervensystem. Eine flache Brustatmung ist ein klares Stress-Signal. Durch bewusste, tiefe und langsame Bauchatmung meldest du deinem Gehirn: „Alles ist in Ordnung. Du darfst entspannen.“ Wir zeigen dir Techniken, die du sogar am Schreibtisch anwenden kannst.
  • Meditation & Achtsamkeit: Stress findet oft im Kopf statt – in Form von Sorgen, Ängsten und endlosen Gedankenkreisen. Kurze Meditationen und Achtsamkeitsübungen helfen dir, aus diesem Karussell auszusteigen, den Fokus auf den gegenwärtigen Moment zu lenken und eine gesunde Distanz zu stressigen Gedanken zu entwickeln.

 

Die 5 besten Yoga-Übungen für sofortige Entspannung

Jetzt geht es von der Theorie in die Praxis. Du brauchst keine 90-minütige Yogastunde, um einen Unterschied zu spüren. Diese fünf einfachen, aber wirkungsvollen Posen sind deine Soforthilfe, wenn der Stresspegel steigt. Konzentriere dich auf eine langsame, bewusste Ausführung und verbinde jede Bewegung mit deinem Atem. Das ist der Kern von wirksamer Yoga Entspannung.

 

1. Die Haltung des Kindes (Balasana)

Diese Haltung ist ein wahrer Zufluchtsort. Knie dich auf deine Matte, setze dich auf deine Fersen zurück und beuge deinen Oberkörper nach vorne, bis deine Stirn auf dem Boden ruht. Deine Arme können nach vorne gestreckt sein oder entspannt neben deinem Körper liegen. Allein diese Haltung signalisiert deinem Nervensystem sofort: Du bist sicher.

In Balasana erschaffst du eine schützende Hülle um dich herum. Schließe deine Augen und spüre, wie dein Atem mit jeder Einatmung deinen Rücken weitet. Die Pose dehnt sanft den unteren Rücken und die Hüften – Bereiche, in denen sich Stress oft als körperliche Anspannung festsetzt. Hier kannst du bewusst loslassen.

 

2. Katze-Kuh (Marjaryasana-Bitilasana)

Beginne im Vierfüßlerstand, die Hände direkt unter den Schultern und die Knie unter den Hüften. Mit der Einatmung lässt du den Bauch sinken, hebst Brust und Steißbein und blickst leicht nach vorn (Kuh-Position). Mit der Ausatmung rundest du deine Wirbelsäule zur Decke, ziehst das Kinn zur Brust und drückst die Matte von dir weg (Katzenbuckel).

Diese fließende Bewegung mobilisiert die gesamte Wirbelsäule und löst Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich. Wichtiger noch: Sie synchronisiert Bewegung und Atem, eine der Grundlagen von Achtsamkeit & Meditation. Der rhythmische Fluss hilft, rasende Gedanken zu beruhigen und dich vollständig in den Moment zu holen.

 

3. Stehende Vorwärtsbeuge (Uttanasana)

Stelle dich hüftbreit hin. Mit der Ausatmung klappst du aus der Hüfte nach vorne und lässt deinen Oberkörper schwer nach unten hängen. Halte die Knie leicht gebeugt, um den unteren Rücken zu schützen. Lass Kopf und Nacken komplett locker, als würdest du allen Ballast abwerfen. Eine Studie, veröffentlicht im Fachjournal Frontiers in Psychiatry, unterstreicht, wie Yoga-Praktiken das Stress-System des Körpers positiv beeinflussen können.

Uttanasana hat eine stark beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Die leichte Umkehrhaltung versorgt das Gehirn mit frischem Blut und hilft dabei, mentalen Druck abzugeben. Greife mit den Händen die gegenüberliegenden Ellbogen und schaukle sanft von Seite zu Seite, um die Entspannung in deinem Nacken und deinen Schultern zu vertiefen.

 

4. Liegende Drehung (Supta Matsyendrasana)

Diese Übung wirkt wie ein sanftes „Auswringen“ für deine Wirbelsäule und die inneren Organe. Lege dich auf den Rücken, stelle deine Füße auf und ziehe dein rechtes Knie zur Brust. Führe es mit deiner linken Hand langsam zur linken Seite, während deine Schultern am Boden bleiben. Strecke deinen rechten Arm zur Seite aus und drehe deinen Kopf nach rechts.

Atme tief in die Dehnung hinein und spüre, wie sich Anspannungen im Rücken, der Hüfte und den Schultern lösen. Diese Drehung massiert die Bauchorgane und kann helfen, nervöse Anspannung im Verdauungstrakt zu lindern. Wechsle nach einigen tiefen Atemzügen die Seite.

 

5. Beine an der Wand (Viparita Karani)

Dies ist die ultimative Pose der Hingabe und Erholung. Setze dich seitlich so nah wie möglich an eine Wand. Schwinge dann in einer fließenden Bewegung deine Beine die Wand hinauf und lege deinen Rücken auf dem Boden ab. Deine Arme liegen entspannt neben dir, die Handflächen zeigen nach oben.

Schließe die Augen und gib das gesamte Gewicht deines Körpers an den Boden ab. Diese sanfte Umkehrhaltung beruhigt das Nervensystem, entlastet müde Beine und kann sogar bei Schlafproblemen helfen. Bleibe hier für 5-10 Minuten und konzentriere dich nur auf deinen ruhigen, gleichmäßigen Atem.

 

Yoga im Alltag: So wird Gelassenheit zur Gewohnheit

Die wahre Veränderung passiert, wenn Yoga ein fester Teil deines Lebens wird. Es geht nicht darum, täglich eine Stunde auf der Matte zu verbringen. Es geht um kleine, bewusste Momente der Rückverbindung, die du in deinen Tag integrierst.

  • Starte klein: Nimm dir morgens nach dem Aufwachen nur fünf Minuten für ein paar Runden Katze-Kuh. Dieser kleine Impuls signalisiert deinem Nervensystem einen ruhigen Start in den Tag.
  • Nutze den Atem als Anker: Vor einem wichtigen Gespräch oder wenn du im Stau stehst – nimm drei bewusste, tiefe Atemzüge in den Bauch. Niemand bemerkt es, aber dein Körper schaltet sofort einen Gang zurück.
  • Schaffe einen festen Platz: Eine kleine Ecke mit deiner Matte, vielleicht einer Kerze oder einer Pflanze, wird zu deinem visuellen Anker für Entspannung. Dieser Ort lädt dich ein, dir regelmäßig Zeit für dich zu nehmen.
  • Sei geduldig mit dir: Es wird Tage geben, an denen es nicht klappt. Das ist normal. Nimm die Praxis am nächsten Tag einfach wieder auf. Jede einzelne Minute, die du dir widmest, stärkt deine mentale Resilienz.

 

Fazit: Dein Weg zu innerer Ruhe beginnt jetzt

Yoga gegen Stress ist kein Wettkampf und erfordert keine akrobatischen Fähigkeiten. Es ist eine Einladung, die Verbindung zu dir selbst wieder aufzunehmen und die Sprache deines Körpers zu verstehen. Du hast jetzt einfache, aber wirkungsvolle Werkzeuge an der Hand, um die Stressreaktionen deines Körpers aktiv zu beeinflussen.

Warte nicht auf den perfekten, stressfreien Tag, um anzufangen. Beginne heute, mit nur einer Übung, für nur fünf Minuten. Spüre den Unterschied und mache den ersten Schritt auf deinem persönlichen Weg zu mehr Gelassenheit und innerem Frieden.

 

Häufig gestellte Fragen

Wie oft sollte ich Yoga gegen Stress praktizieren?

Regelmäßigkeit ist wichtiger als die Dauer. Beginne mit 10-15 Minuten an 3-4 Tagen pro Woche, um eine spürbare Wirkung zu erzielen und eine Routine aufzubauen. Schon diese kurzen Einheiten helfen deinem Nervensystem, sich neu zu kalibrieren.

Ich bin total unbeweglich. Ist Yoga trotzdem für mich geeignet?

Absolut. Yoga ist nicht für flexible Menschen gedacht, es macht Menschen flexibler – körperlich und geistig. Nutze Hilfsmittel wie Kissen und konzentriere dich auf das Gefühl in deinem Körper, nicht auf das perfekte Aussehen der Pose.

Kann Yoga bei Burnout helfen?

Ja, Yoga ist ein wertvolles Werkzeug zur Prävention und Begleitung. Es hilft, die Verbindung zum eigenen Körper wiederherzustellen und Stressreaktionen zu regulieren. Bei einem manifesten Burnout sollte Yoga eine professionelle Therapie ergänzen, diese aber niemals ersetzen. Mehr dazu liest du in unserem Artikel über Yoga gegen Burnout.

Das Gefühl, ständig unter Strom zu stehen. Der Terminkalender ist voll, das Smartphone meldet sich pausenlos und die To-do-Liste wird einfach nicht kürzer. Dieses Hamsterrad aus Anforderungen und Erwartungen hinterlässt Spuren: innere Unruhe, Anspannung und das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Viele suchen nach einem Ausweg, einem Weg, um den Lärm im Kopf leiser zu drehen.

Genau hier setzt Yoga an. Es ist weit mehr als nur körperliche Betätigung – es ist ein bewährter Anker in stürmischen Zeiten. Yoga lehrt dich, durch die Verbindung von Bewegung, Atem und Achtsamkeit wieder bei dir selbst anzukommen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du mit gezielten Yoga-Übungen dein Nervensystem beruhigst, Stresshormone abbaust und eine nachhaltige Resilienz für den Alltag aufbaust.

Auf einen Blick
  • Yoga reduziert nachweislich das Stresshormon Cortisol im Körper.
  • Es aktiviert den Parasympathikus, den Teil des Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist.
  • Die Kombination aus Dehnung, Atmung und Fokus löst körperliche und mentale Blockaden.
  • Schon kurze, einfache Übungen von 5-10 Minuten zeigen eine deutliche Wirkung.
  • Regelmäßige Praxis fördert langfristig Gelassenheit und psychische Widerstandsfähigkeit.

 

Warum Yoga so wirksam gegen Stress ist: Ein Blick auf deinen Körper

Um zu verstehen, warum Yoga so ein starkes Mittel gegen Stress ist, müssen wir uns kurz ansehen, was Stress in unserem Körper auslöst. Bei Druck, Hektik oder Angst aktiviert unser Gehirn das sympathische Nervensystem, auch bekannt als „Kampf-oder-Flucht-Modus“. Daraufhin schüttet der Körper Hormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich an, die Atmung wird flach – der Organismus ist in Alarmbereitschaft.

Dieser Mechanismus war überlebenswichtig, um auf reale Gefahren zu reagieren. Im modernen Alltag ist er jedoch oft dauerhaft aktiv. Hier kommt der Gegenspieler ins Spiel: der Parasympathikus, unser „Ruhe-und-Verdauungs-Nerv“. Er ist für Erholung, Regeneration und inneres Gleichgewicht zuständig. Yoga ist eine der direktesten und effektivsten Methoden, um diesen Teil deines Nervensystems gezielt zu aktivieren und den Körper aus dem Stressmodus zu holen.

Infografik zur Wirkung von Yoga auf das Nervensystem bei Stress.

 

Die Bausteine deines Anti-Stress-Programms: Mehr als nur Posen

Wirksames Yoga gegen Stress setzt auf das Zusammenspiel von drei zentralen Elementen. Erst die Kombination dieser Säulen entfaltet die volle Kraft und sorgt für eine tiefgreifende Entspannung, die weit über die Yogamatte hinauswirkt.

  • Asanas (Körperhaltungen): Hier geht es nicht um akrobatische Höchstleistungen. Sanfte, gehaltene Dehnungen und langsame Bewegungsabläufe lösen gezielt Verspannungen, die sich durch Stress im Nacken, in den Schultern und im Rücken festsetzen. Posen wie die Kindeshaltung (Balasana) signalisieren dem Körper sofort Sicherheit und Geborgenheit.
  • Pranayama (Atemtechniken): Dein Atem ist der direkteste Draht zu deinem Nervensystem. Eine flache Brustatmung ist ein klares Stress-Signal. Durch bewusste, tiefe und langsame Bauchatmung meldest du deinem Gehirn: „Alles ist in Ordnung. Du darfst entspannen.“ Wir zeigen dir Techniken, die du sogar am Schreibtisch anwenden kannst.
  • Meditation & Achtsamkeit: Stress findet oft im Kopf statt – in Form von Sorgen, Ängsten und endlosen Gedankenkreisen. Kurze Meditationen und Achtsamkeitsübungen helfen dir, aus diesem Karussell auszusteigen, den Fokus auf den gegenwärtigen Moment zu lenken und eine gesunde Distanz zu stressigen Gedanken zu entwickeln.

 

Die 5 besten Yoga-Übungen für sofortige Entspannung

Jetzt geht es von der Theorie in die Praxis. Du brauchst keine 90-minütige Yogastunde, um einen Unterschied zu spüren. Diese fünf einfachen, aber wirkungsvollen Posen sind deine Soforthilfe, wenn der Stresspegel steigt. Konzentriere dich auf eine langsame, bewusste Ausführung und verbinde jede Bewegung mit deinem Atem. Das ist der Kern von wirksamer Yoga Entspannung.

 

1. Die Haltung des Kindes (Balasana)

Diese Haltung ist ein wahrer Zufluchtsort. Knie dich auf deine Matte, setze dich auf deine Fersen zurück und beuge deinen Oberkörper nach vorne, bis deine Stirn auf dem Boden ruht. Deine Arme können nach vorne gestreckt sein oder entspannt neben deinem Körper liegen. Allein diese Haltung signalisiert deinem Nervensystem sofort: Du bist sicher.

In Balasana erschaffst du eine schützende Hülle um dich herum. Schließe deine Augen und spüre, wie dein Atem mit jeder Einatmung deinen Rücken weitet. Die Pose dehnt sanft den unteren Rücken und die Hüften – Bereiche, in denen sich Stress oft als körperliche Anspannung festsetzt. Hier kannst du bewusst loslassen.

 

2. Katze-Kuh (Marjaryasana-Bitilasana)

Beginne im Vierfüßlerstand, die Hände direkt unter den Schultern und die Knie unter den Hüften. Mit der Einatmung lässt du den Bauch sinken, hebst Brust und Steißbein und blickst leicht nach vorn (Kuh-Position). Mit der Ausatmung rundest du deine Wirbelsäule zur Decke, ziehst das Kinn zur Brust und drückst die Matte von dir weg (Katzenbuckel).

Diese fließende Bewegung mobilisiert die gesamte Wirbelsäule und löst Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich. Wichtiger noch: Sie synchronisiert Bewegung und Atem, eine der Grundlagen von Achtsamkeit & Meditation. Der rhythmische Fluss hilft, rasende Gedanken zu beruhigen und dich vollständig in den Moment zu holen.

 

3. Stehende Vorwärtsbeuge (Uttanasana)

Stelle dich hüftbreit hin. Mit der Ausatmung klappst du aus der Hüfte nach vorne und lässt deinen Oberkörper schwer nach unten hängen. Halte die Knie leicht gebeugt, um den unteren Rücken zu schützen. Lass Kopf und Nacken komplett locker, als würdest du allen Ballast abwerfen. Eine Studie, veröffentlicht im Fachjournal Frontiers in Psychiatry, unterstreicht, wie Yoga-Praktiken das Stress-System des Körpers positiv beeinflussen können.

Uttanasana hat eine stark beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Die leichte Umkehrhaltung versorgt das Gehirn mit frischem Blut und hilft dabei, mentalen Druck abzugeben. Greife mit den Händen die gegenüberliegenden Ellbogen und schaukle sanft von Seite zu Seite, um die Entspannung in deinem Nacken und deinen Schultern zu vertiefen.

 

4. Liegende Drehung (Supta Matsyendrasana)

Diese Übung wirkt wie ein sanftes „Auswringen“ für deine Wirbelsäule und die inneren Organe. Lege dich auf den Rücken, stelle deine Füße auf und ziehe dein rechtes Knie zur Brust. Führe es mit deiner linken Hand langsam zur linken Seite, während deine Schultern am Boden bleiben. Strecke deinen rechten Arm zur Seite aus und drehe deinen Kopf nach rechts.

Atme tief in die Dehnung hinein und spüre, wie sich Anspannungen im Rücken, der Hüfte und den Schultern lösen. Diese Drehung massiert die Bauchorgane und kann helfen, nervöse Anspannung im Verdauungstrakt zu lindern. Wechsle nach einigen tiefen Atemzügen die Seite.

 

5. Beine an der Wand (Viparita Karani)

Dies ist die ultimative Pose der Hingabe und Erholung. Setze dich seitlich so nah wie möglich an eine Wand. Schwinge dann in einer fließenden Bewegung deine Beine die Wand hinauf und lege deinen Rücken auf dem Boden ab. Deine Arme liegen entspannt neben dir, die Handflächen zeigen nach oben.

Schließe die Augen und gib das gesamte Gewicht deines Körpers an den Boden ab. Diese sanfte Umkehrhaltung beruhigt das Nervensystem, entlastet müde Beine und kann sogar bei Schlafproblemen helfen. Bleibe hier für 5-10 Minuten und konzentriere dich nur auf deinen ruhigen, gleichmäßigen Atem.

 

Yoga im Alltag: So wird Gelassenheit zur Gewohnheit

Die wahre Veränderung passiert, wenn Yoga ein fester Teil deines Lebens wird. Es geht nicht darum, täglich eine Stunde auf der Matte zu verbringen. Es geht um kleine, bewusste Momente der Rückverbindung, die du in deinen Tag integrierst.

  • Starte klein: Nimm dir morgens nach dem Aufwachen nur fünf Minuten für ein paar Runden Katze-Kuh. Dieser kleine Impuls signalisiert deinem Nervensystem einen ruhigen Start in den Tag.
  • Nutze den Atem als Anker: Vor einem wichtigen Gespräch oder wenn du im Stau stehst – nimm drei bewusste, tiefe Atemzüge in den Bauch. Niemand bemerkt es, aber dein Körper schaltet sofort einen Gang zurück.
  • Schaffe einen festen Platz: Eine kleine Ecke mit deiner Matte, vielleicht einer Kerze oder einer Pflanze, wird zu deinem visuellen Anker für Entspannung. Dieser Ort lädt dich ein, dir regelmäßig Zeit für dich zu nehmen.
  • Sei geduldig mit dir: Es wird Tage geben, an denen es nicht klappt. Das ist normal. Nimm die Praxis am nächsten Tag einfach wieder auf. Jede einzelne Minute, die du dir widmest, stärkt deine mentale Resilienz.

 

Fazit: Dein Weg zu innerer Ruhe beginnt jetzt

Yoga gegen Stress ist kein Wettkampf und erfordert keine akrobatischen Fähigkeiten. Es ist eine Einladung, die Verbindung zu dir selbst wieder aufzunehmen und die Sprache deines Körpers zu verstehen. Du hast jetzt einfache, aber wirkungsvolle Werkzeuge an der Hand, um die Stressreaktionen deines Körpers aktiv zu beeinflussen.

Warte nicht auf den perfekten, stressfreien Tag, um anzufangen. Beginne heute, mit nur einer Übung, für nur fünf Minuten. Spüre den Unterschied und mache den ersten Schritt auf deinem persönlichen Weg zu mehr Gelassenheit und innerem Frieden.

 

Häufig gestellte Fragen

Wie oft sollte ich Yoga gegen Stress praktizieren?

Regelmäßigkeit ist wichtiger als die Dauer. Beginne mit 10-15 Minuten an 3-4 Tagen pro Woche, um eine spürbare Wirkung zu erzielen und eine Routine aufzubauen. Schon diese kurzen Einheiten helfen deinem Nervensystem, sich neu zu kalibrieren.

Ich bin total unbeweglich. Ist Yoga trotzdem für mich geeignet?

Absolut. Yoga ist nicht für flexible Menschen gedacht, es macht Menschen flexibler – körperlich und geistig. Nutze Hilfsmittel wie Kissen und konzentriere dich auf das Gefühl in deinem Körper, nicht auf das perfekte Aussehen der Pose.

Kann Yoga bei Burnout helfen?

Ja, Yoga ist ein wertvolles Werkzeug zur Prävention und Begleitung. Es hilft, die Verbindung zum eigenen Körper wiederherzustellen und Stressreaktionen zu regulieren. Bei einem manifesten Burnout sollte Yoga eine professionelle Therapie ergänzen, diese aber niemals ersetzen. Mehr dazu liest du in unserem Artikel über Yoga gegen Burnout.