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Dein Yogakissen: Mehr als nur ein Kissen – Dein Schlüssel zu einer tieferen Praxis

Claudia Profilbild

Claudia

Zertifizierte Yoga-Lehrerin seit 2018
Praktiziert seit 2010

Weniger als 1 MinuteLesezeit: Minuten

Dein Yogakissen: Mehr als nur ein Kissen – Dein Schlüssel zu einer tieferen Praxis

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Inhalt

Kennst du das Gefühl? Du sitzt in der Meditation und nach wenigen Minuten fangen deine Knie an zu zwicken oder dein Rücken meldet sich. Oder du möchtest in einer Dehnung wie der Vorbeuge wirklich loslassen, aber deine Muskulatur macht einfach nicht mit. Viele Yogis glauben, das sei eine Frage der Flexibilität oder Ausdauer, die sich mit der Zeit von selbst löst.

Doch dieser Kampf kostet dich wertvolle Energie und lenkt dich vom wahren Ziel deiner Praxis ab: dem Ankommen bei dir selbst. Anstatt in die Entspannung zu finden, verkrampfst du. Anstatt deinen Geist zur Ruhe zu bringen, bist du mit körperlichem Unbehagen beschäftigt. Das Ergebnis ist oft Frustration statt Erfüllung. Doch die Lösung ist verblüffend einfach und liegt oft direkt neben der Matte.

Das Yogakissen, auch Bolster genannt, ist der stille Held jeder gelungenen Yogastunde. Es ist weit mehr als nur ein bequemes Accessoire. Es ist ein aktives Werkzeug, das dir hilft, Haltungen korrekt, sicher und vor allem wirksamer auszuführen. Dieser Guide zeigt dir alles, was du wissen musst, um das perfekte Yogakissen für dich zu finden und deine Praxis auf ein neues Level zu heben.

Auf einen Blick
  • Ein Yogakissen (Bolster) stabilisiert deinen Körper, schont die Gelenke und ermöglicht tiefere, passive Dehnungen.
  • Die richtige Wahl hängt von deinem Yoga-Stil, deiner Körpergröße und persönlichen Vorlieben bei Form, Füllung und Größe ab.
  • Die Hauptformen sind runde Bolster (ideal für Herzöffner und zur Unterstützung der Wirbelsäule) und eckige Bolster (perfekt für stabilen Halt in restaurativen Posen).
  • Füllungen wie Dinkelspelz oder Kapok bieten unterschiedliche Grade an Festigkeit und passen sich dem Körper individuell an.

 

Was ist ein Yogakissen und warum braucht jeder Yogi eines?

Ein Yogakissen, im Fachjargon oft als *Bolster* bezeichnet, ist ein festes, meist zylinder- oder quaderförmiges Kissen, das speziell für die Yoga-Praxis entwickelt wurde. Seine primäre Aufgabe ist es, den Körper in verschiedenen Asanas (Yogahaltungen) zu unterstützen, zu stabilisieren und zu entlasten. Anders als ein herkömmliches Sofakissen ist es mit festen Materialien wie Dinkelspelz, Buchweizenschalen oder Kapok gefüllt, um auch unter Körpergewicht seine Form zu behalten.

Der wahre Wert eines Yogakissens liegt aber nicht im Merkmal seiner Festigkeit, sondern in der emotionalen Transformation, die es ermöglicht. Wenn dein Körper sicher und bequem gestützt ist, sendet dein Nervensystem das Signal: „Du bist sicher, du darfst loslassen.“ Diese Erlaubnis ist der Schlüssel, um von einer rein physischen Übung in eine tiefgreifende, meditative Erfahrung zu gleiten. Du gewinnst die Sicherheit, dich in eine Haltung hineinfallen zu lassen, ohne Angst vor Zerrung oder Überlastung.

Ein verbreiteter Irrtum ist, dass Yogakissen nur etwas für Anfänger oder wenig flexible Menschen sind. Das Gegenteil ist der Fall. Fortgeschrittene Yogis nutzen Bolster gezielt, um länger in passiven Dehnungen zu verweilen, wie sie im Yin Yoga oder Restorative Yoga üblich sind. Das Kissen hilft, die Schwerkraft als Verbündeten zu nutzen und so Faszien und tiefes Bindegewebe zu erreichen, was ohne Hilfsmittel kaum möglich wäre.

 

Die Qual der Wahl: Rund, eckig oder Pranayama – welche Form passt zu dir?

Die Form deines Yogakissens ist kein rein ästhetisches Merkmal – sie bestimmt maßgeblich seinen Anwendungsbereich. Während einige Formen vielseitig einsetzbar sind, sind andere für ganz spezifische Übungen optimiert. Die Wahl der richtigen Form ist der erste und wichtigste Schritt zu deinem perfekten Yoga-Partner.

Infografik zeigt die Unterschiede zwischen rundem, eckigem und Pranayama-Yogakissen.

Das runde Yogakissen ist der Klassiker und besonders vielseitig. Durch seine zylindrische Form passt es sich hervorragend der natürlichen Krümmung der Wirbelsäule an. Es ist die erste Wahl für Herzöffner im Liegen, bei denen es längs unter den Rücken gelegt wird und so den Brustkorb sanft anhebt. Auch als erhöhte Sitzgelegenheit für die Meditation ist es beliebt, da es das Becken kippt und eine aufrechte Haltung fördert.

Das eckige Yogakissen bietet durch seine breite, flache Oberfläche eine stabilere und größere Auflagefläche. Das macht es zum perfekten Begleiter für restaurative Haltungen. In der gestützten Vorbeuge (Paschimottanasana) kannst du deinen Oberkörper vollständig darauf ablegen. Unter die Knie gelegt, entlastet es den unteren Rücken in der Rückenlage (Savasana) und sorgt für eine tiefere Schlussentspannung.

Für gezielte Atemübungen, das sogenannte Pranayama, gibt es zudem das kleinere Pranayama-Kissen. Es ist flacher und kleiner als die klassischen Bolster und wird im Liegen unter die Brustwirbelsäule gelegt. Dadurch entsteht eine sehr sanfte Dehnung im Brustkorb, die Lungenflügel können sich freier entfalten und der Atem kann tiefer und ruhiger fließen – eine subtile, aber wirkungsvolle Unterstützung für deine Meditations- und Atempraxis.

 

Füllung & Material: Was steckt in deinem Yogakissen?

Das Innenleben deines Bolsters ist entscheidend für seine Festigkeit, sein Gewicht und wie es sich deinem Körper anpasst. Die Wahl der Füllung ist eine sehr persönliche Entscheidung, die von deinen Vorlieben abhängt. Die gängigsten natürlichen Füllmaterialien haben jeweils spezifische Eigenschaften:

  • Dinkelspelz: Dies ist die klassische Füllung für Yogakissen in Europa. Dinkelspelz ist fest, formstabil und gleichzeitig atmungsaktiv. Er bietet eine exzellente Stützkraft und ist ideal, wenn du einen sehr zuverlässigen und unnachgiebigen Halt bevorzugst. Das leichte Rascheln kann für manche beruhigend wirken.
  • Kapok: Diese seidig-weiche Pflanzenfaser vom Kapokbaum wird auch als „Pflanzendaune“ bezeichnet. Kissen mit Kapokfüllung sind deutlich leichter als solche mit Dinkelspelz und haben eine weichere, aber dennoch feste Oberfläche. Kapok ist von Natur aus wachshaltig, was es feuchtigkeits- und schmutzabweisend macht.
  • Buchweizenschalen: Ähnlich wie Dinkelspelz bieten Buchweizenschalen eine feste Unterstützung, sind aber feinkörniger. Dadurch passt sich das Kissen noch genauer den Körperkonturen an, ähnlich wie ein feiner Sand. Es ist eine gute Wahl für alle, die eine sehr individuelle Anpassungsfähigkeit schätzen.

Achte beim Kauf zudem auf einen abnehmbaren und waschbaren Bezug, meist aus robuster Baumwolle oder Leinen. So stellst du sicher, dass dein treuer Begleiter auch nach vielen intensiven Stunden hygienisch und frisch bleibt. Eine hochwertige Verarbeitung ist ein Zeichen für Langlebigkeit – eines der wichtigsten Yoga Hilfsmittel sollte dich schließlich über Jahre begleiten.

 

Dein Yogakissen in der Praxis: 3 Übungen für tiefes Loslassen

Ein Bolster entfaltet sein volles Potenzial erst in der Anwendung. Es ermöglicht dir, länger und passiver in Dehnungen zu verweilen und so eine tiefere Entspannungsebene zu erreichen. Entspannungsübungen können nachweislich Stress reduzieren, wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bestätigt. Hier sind drei klassische Haltungen, die durch ein Yogakissen transformiert werden:

 

1. Gestützter Fisch (Matsyasana) für einen offenen Brustkorb

Lege ein rundes oder eckiges Bolster längs auf deine Matte. Setze dich davor und lege dich langsam mit dem Rücken darüber ab. Dein Kopf sollte entweder auf dem Kissen oder auf einer gefalteten Decke dahinter ruhen. Deine Arme liegen entspannt neben dem Körper. Diese Haltung wirkt wie ein Balsam gegen die typische nach vorne gebeugte Schreibtischhaltung und fördert eine tiefe Atmung und Yoga für innere Ruhe.

 

2. Gestützte Kindeshaltung (Balasana) zur Entlastung des Rückens

Knie dich auf die Matte, die großen Zehen berühren sich. Lege das Bolster längs zwischen deine Oberschenkel. Beuge dich nun nach vorne und lege deinen Oberkörper vollständig auf dem Kissen ab. Drehe deinen Kopf zur Seite. Diese Variante der Kindeshaltung nimmt jeden Druck vom unteren Rücken und gibt dir das Gefühl, gehalten und geborgen zu sein – eine Wohltat im Rahmen von Yoga für den Rücken.

 

3. Erhöhte Vorbeuge (Paschimottanasana) für sanfte Dehnung

Setze dich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden. Lege ein oder zwei eckige Bolster quer über deine Oberschenkel. Atme ein, strecke die Wirbelsäule, und mit der Ausatmung beuge dich aus der Hüfte nach vorne und lege deinen Oberkörper und Kopf auf den Kissen ab. Anstatt aktiv in die Dehnung zu ziehen, kannst du hier vollständig loslassen und die Schwerkraft ihre Arbeit tun lassen.

 

Fazit: Dein Bolster ist eine Investition in dich selbst

Ein Yogakissen ist weit mehr als ein Komfort-Accessoire. Es ist ein transformatives Werkzeug, das dir die Erlaubnis gibt, wirklich loszulassen. Es macht deine Praxis sicherer, schont deine Gelenke und ermöglicht dir den Zugang zu tieferen Schichten der Entspannung, die ohne Unterstützung oft unerreichbar bleiben. Die Wahl der richtigen Form und Füllung hängt ganz von deinen persönlichen Bedürfnissen und deinem bevorzugten Yoga-Stil ab.

Betrachte die Anschaffung eines Bolsters nicht als Ausgabe, sondern als Investition in die Qualität und Tiefe deiner Praxis. Es ist der Schlüssel, um vom reinen „Tun“ ins „Sein“ zu kommen und die volle regenerative Kraft des Yoga zu erfahren. Dein Körper und dein Geist werden es dir danken.

 

Häufig gestellte Fragen

Welches Yogakissen eignet sich für Anfänger?

Für Anfänger ist ein mittelgroßes, eckiges Yogakissen oft eine sehr gute Wahl, da es durch seine breite Auflagefläche viel Stabilität bietet. Ein klassisches rundes Bolster ist ebenfalls sehr vielseitig und eine exzellente Option, besonders wenn du gerne an Herzöffnern arbeitest.

Wie fest sollte mein Yogabolster sein?

Dein Bolster sollte fest genug sein, um dein Körpergewicht zu tragen, ohne dabei stark nachzugeben oder zusammenzufallen. Füllungen wie Dinkelspelz oder Buchweizenschalen bieten eine sehr hohe Festigkeit, während Kapok etwas nachgiebiger, aber dennoch stützend ist.

Kann ich nicht einfach ein normales Sofakissen verwenden?

Ein normales Kissen ist für die Yogapraxis ungeeignet, da es zu weich ist und keine stabile Unterstützung bietet. Es würde unter deinem Gewicht kollabieren und damit seine Funktion verfehlen, was im schlimmsten Fall sogar zu Fehlhaltungen führen kann.

Welches Yogakissen ist das beste für Yin Yoga oder Restorative Yoga?

Für diese passiven Stile eignen sich besonders eckige Bolster, da sie eine breite, stabile Oberfläche für langes Liegen in Posen bieten. Viele Yogis nutzen aber auch eine Kombination aus eckigen und runden Kissen sowie Decken, um den Körper optimal zu lagern.

Kennst du das Gefühl? Du sitzt in der Meditation und nach wenigen Minuten fangen deine Knie an zu zwicken oder dein Rücken meldet sich. Oder du möchtest in einer Dehnung wie der Vorbeuge wirklich loslassen, aber deine Muskulatur macht einfach nicht mit. Viele Yogis glauben, das sei eine Frage der Flexibilität oder Ausdauer, die sich mit der Zeit von selbst löst.

Doch dieser Kampf kostet dich wertvolle Energie und lenkt dich vom wahren Ziel deiner Praxis ab: dem Ankommen bei dir selbst. Anstatt in die Entspannung zu finden, verkrampfst du. Anstatt deinen Geist zur Ruhe zu bringen, bist du mit körperlichem Unbehagen beschäftigt. Das Ergebnis ist oft Frustration statt Erfüllung. Doch die Lösung ist verblüffend einfach und liegt oft direkt neben der Matte.

Das Yogakissen, auch Bolster genannt, ist der stille Held jeder gelungenen Yogastunde. Es ist weit mehr als nur ein bequemes Accessoire. Es ist ein aktives Werkzeug, das dir hilft, Haltungen korrekt, sicher und vor allem wirksamer auszuführen. Dieser Guide zeigt dir alles, was du wissen musst, um das perfekte Yogakissen für dich zu finden und deine Praxis auf ein neues Level zu heben.

Auf einen Blick
  • Ein Yogakissen (Bolster) stabilisiert deinen Körper, schont die Gelenke und ermöglicht tiefere, passive Dehnungen.
  • Die richtige Wahl hängt von deinem Yoga-Stil, deiner Körpergröße und persönlichen Vorlieben bei Form, Füllung und Größe ab.
  • Die Hauptformen sind runde Bolster (ideal für Herzöffner und zur Unterstützung der Wirbelsäule) und eckige Bolster (perfekt für stabilen Halt in restaurativen Posen).
  • Füllungen wie Dinkelspelz oder Kapok bieten unterschiedliche Grade an Festigkeit und passen sich dem Körper individuell an.

 

Was ist ein Yogakissen und warum braucht jeder Yogi eines?

Ein Yogakissen, im Fachjargon oft als *Bolster* bezeichnet, ist ein festes, meist zylinder- oder quaderförmiges Kissen, das speziell für die Yoga-Praxis entwickelt wurde. Seine primäre Aufgabe ist es, den Körper in verschiedenen Asanas (Yogahaltungen) zu unterstützen, zu stabilisieren und zu entlasten. Anders als ein herkömmliches Sofakissen ist es mit festen Materialien wie Dinkelspelz, Buchweizenschalen oder Kapok gefüllt, um auch unter Körpergewicht seine Form zu behalten.

Der wahre Wert eines Yogakissens liegt aber nicht im Merkmal seiner Festigkeit, sondern in der emotionalen Transformation, die es ermöglicht. Wenn dein Körper sicher und bequem gestützt ist, sendet dein Nervensystem das Signal: „Du bist sicher, du darfst loslassen.“ Diese Erlaubnis ist der Schlüssel, um von einer rein physischen Übung in eine tiefgreifende, meditative Erfahrung zu gleiten. Du gewinnst die Sicherheit, dich in eine Haltung hineinfallen zu lassen, ohne Angst vor Zerrung oder Überlastung.

Ein verbreiteter Irrtum ist, dass Yogakissen nur etwas für Anfänger oder wenig flexible Menschen sind. Das Gegenteil ist der Fall. Fortgeschrittene Yogis nutzen Bolster gezielt, um länger in passiven Dehnungen zu verweilen, wie sie im Yin Yoga oder Restorative Yoga üblich sind. Das Kissen hilft, die Schwerkraft als Verbündeten zu nutzen und so Faszien und tiefes Bindegewebe zu erreichen, was ohne Hilfsmittel kaum möglich wäre.

 

Die Qual der Wahl: Rund, eckig oder Pranayama – welche Form passt zu dir?

Die Form deines Yogakissens ist kein rein ästhetisches Merkmal – sie bestimmt maßgeblich seinen Anwendungsbereich. Während einige Formen vielseitig einsetzbar sind, sind andere für ganz spezifische Übungen optimiert. Die Wahl der richtigen Form ist der erste und wichtigste Schritt zu deinem perfekten Yoga-Partner.

Infografik zeigt die Unterschiede zwischen rundem, eckigem und Pranayama-Yogakissen.

Das runde Yogakissen ist der Klassiker und besonders vielseitig. Durch seine zylindrische Form passt es sich hervorragend der natürlichen Krümmung der Wirbelsäule an. Es ist die erste Wahl für Herzöffner im Liegen, bei denen es längs unter den Rücken gelegt wird und so den Brustkorb sanft anhebt. Auch als erhöhte Sitzgelegenheit für die Meditation ist es beliebt, da es das Becken kippt und eine aufrechte Haltung fördert.

Das eckige Yogakissen bietet durch seine breite, flache Oberfläche eine stabilere und größere Auflagefläche. Das macht es zum perfekten Begleiter für restaurative Haltungen. In der gestützten Vorbeuge (Paschimottanasana) kannst du deinen Oberkörper vollständig darauf ablegen. Unter die Knie gelegt, entlastet es den unteren Rücken in der Rückenlage (Savasana) und sorgt für eine tiefere Schlussentspannung.

Für gezielte Atemübungen, das sogenannte Pranayama, gibt es zudem das kleinere Pranayama-Kissen. Es ist flacher und kleiner als die klassischen Bolster und wird im Liegen unter die Brustwirbelsäule gelegt. Dadurch entsteht eine sehr sanfte Dehnung im Brustkorb, die Lungenflügel können sich freier entfalten und der Atem kann tiefer und ruhiger fließen – eine subtile, aber wirkungsvolle Unterstützung für deine Meditations- und Atempraxis.

 

Füllung & Material: Was steckt in deinem Yogakissen?

Das Innenleben deines Bolsters ist entscheidend für seine Festigkeit, sein Gewicht und wie es sich deinem Körper anpasst. Die Wahl der Füllung ist eine sehr persönliche Entscheidung, die von deinen Vorlieben abhängt. Die gängigsten natürlichen Füllmaterialien haben jeweils spezifische Eigenschaften:

  • Dinkelspelz: Dies ist die klassische Füllung für Yogakissen in Europa. Dinkelspelz ist fest, formstabil und gleichzeitig atmungsaktiv. Er bietet eine exzellente Stützkraft und ist ideal, wenn du einen sehr zuverlässigen und unnachgiebigen Halt bevorzugst. Das leichte Rascheln kann für manche beruhigend wirken.
  • Kapok: Diese seidig-weiche Pflanzenfaser vom Kapokbaum wird auch als „Pflanzendaune“ bezeichnet. Kissen mit Kapokfüllung sind deutlich leichter als solche mit Dinkelspelz und haben eine weichere, aber dennoch feste Oberfläche. Kapok ist von Natur aus wachshaltig, was es feuchtigkeits- und schmutzabweisend macht.
  • Buchweizenschalen: Ähnlich wie Dinkelspelz bieten Buchweizenschalen eine feste Unterstützung, sind aber feinkörniger. Dadurch passt sich das Kissen noch genauer den Körperkonturen an, ähnlich wie ein feiner Sand. Es ist eine gute Wahl für alle, die eine sehr individuelle Anpassungsfähigkeit schätzen.

Achte beim Kauf zudem auf einen abnehmbaren und waschbaren Bezug, meist aus robuster Baumwolle oder Leinen. So stellst du sicher, dass dein treuer Begleiter auch nach vielen intensiven Stunden hygienisch und frisch bleibt. Eine hochwertige Verarbeitung ist ein Zeichen für Langlebigkeit – eines der wichtigsten Yoga Hilfsmittel sollte dich schließlich über Jahre begleiten.

 

Dein Yogakissen in der Praxis: 3 Übungen für tiefes Loslassen

Ein Bolster entfaltet sein volles Potenzial erst in der Anwendung. Es ermöglicht dir, länger und passiver in Dehnungen zu verweilen und so eine tiefere Entspannungsebene zu erreichen. Entspannungsübungen können nachweislich Stress reduzieren, wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bestätigt. Hier sind drei klassische Haltungen, die durch ein Yogakissen transformiert werden:

 

1. Gestützter Fisch (Matsyasana) für einen offenen Brustkorb

Lege ein rundes oder eckiges Bolster längs auf deine Matte. Setze dich davor und lege dich langsam mit dem Rücken darüber ab. Dein Kopf sollte entweder auf dem Kissen oder auf einer gefalteten Decke dahinter ruhen. Deine Arme liegen entspannt neben dem Körper. Diese Haltung wirkt wie ein Balsam gegen die typische nach vorne gebeugte Schreibtischhaltung und fördert eine tiefe Atmung und Yoga für innere Ruhe.

 

2. Gestützte Kindeshaltung (Balasana) zur Entlastung des Rückens

Knie dich auf die Matte, die großen Zehen berühren sich. Lege das Bolster längs zwischen deine Oberschenkel. Beuge dich nun nach vorne und lege deinen Oberkörper vollständig auf dem Kissen ab. Drehe deinen Kopf zur Seite. Diese Variante der Kindeshaltung nimmt jeden Druck vom unteren Rücken und gibt dir das Gefühl, gehalten und geborgen zu sein – eine Wohltat im Rahmen von Yoga für den Rücken.

 

3. Erhöhte Vorbeuge (Paschimottanasana) für sanfte Dehnung

Setze dich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden. Lege ein oder zwei eckige Bolster quer über deine Oberschenkel. Atme ein, strecke die Wirbelsäule, und mit der Ausatmung beuge dich aus der Hüfte nach vorne und lege deinen Oberkörper und Kopf auf den Kissen ab. Anstatt aktiv in die Dehnung zu ziehen, kannst du hier vollständig loslassen und die Schwerkraft ihre Arbeit tun lassen.

 

Fazit: Dein Bolster ist eine Investition in dich selbst

Ein Yogakissen ist weit mehr als ein Komfort-Accessoire. Es ist ein transformatives Werkzeug, das dir die Erlaubnis gibt, wirklich loszulassen. Es macht deine Praxis sicherer, schont deine Gelenke und ermöglicht dir den Zugang zu tieferen Schichten der Entspannung, die ohne Unterstützung oft unerreichbar bleiben. Die Wahl der richtigen Form und Füllung hängt ganz von deinen persönlichen Bedürfnissen und deinem bevorzugten Yoga-Stil ab.

Betrachte die Anschaffung eines Bolsters nicht als Ausgabe, sondern als Investition in die Qualität und Tiefe deiner Praxis. Es ist der Schlüssel, um vom reinen „Tun“ ins „Sein“ zu kommen und die volle regenerative Kraft des Yoga zu erfahren. Dein Körper und dein Geist werden es dir danken.

 

Häufig gestellte Fragen

Welches Yogakissen eignet sich für Anfänger?

Für Anfänger ist ein mittelgroßes, eckiges Yogakissen oft eine sehr gute Wahl, da es durch seine breite Auflagefläche viel Stabilität bietet. Ein klassisches rundes Bolster ist ebenfalls sehr vielseitig und eine exzellente Option, besonders wenn du gerne an Herzöffnern arbeitest.

Wie fest sollte mein Yogabolster sein?

Dein Bolster sollte fest genug sein, um dein Körpergewicht zu tragen, ohne dabei stark nachzugeben oder zusammenzufallen. Füllungen wie Dinkelspelz oder Buchweizenschalen bieten eine sehr hohe Festigkeit, während Kapok etwas nachgiebiger, aber dennoch stützend ist.

Kann ich nicht einfach ein normales Sofakissen verwenden?

Ein normales Kissen ist für die Yogapraxis ungeeignet, da es zu weich ist und keine stabile Unterstützung bietet. Es würde unter deinem Gewicht kollabieren und damit seine Funktion verfehlen, was im schlimmsten Fall sogar zu Fehlhaltungen führen kann.

Welches Yogakissen ist das beste für Yin Yoga oder Restorative Yoga?

Für diese passiven Stile eignen sich besonders eckige Bolster, da sie eine breite, stabile Oberfläche für langes Liegen in Posen bieten. Viele Yogis nutzen aber auch eine Kombination aus eckigen und runden Kissen sowie Decken, um den Körper optimal zu lagern.