Matsyasana, bekannt als die Haltung des Fisches, ist eine kraftvolle Rückbeuge, die den Brustkorb weitet, die vordere Körperpartie dehnt und den Geist belebt. Diese Asana symbolisiert Anmut und Leichtigkeit und ist ein fester Bestandteil vieler Yogastile. Sie wirkt wie ein Gegenmittel zur typischen, nach vorne gebeugten Haltung unseres Alltags und schafft Raum – körperlich und mental.
In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den Yoga Fisch wissen musst: von der korrekten Ausführung über seine tiefgreifenden Wirkungen bis hin zu hilfreichen Variationen für jedes Level. Tauche ein in die Welt von Matsyasana und lerne, wie du dein Herz öffnest und neue Energie schöpfst.
* Schwierigkeitsgrad: Anfänger bis Mittelstufe
* Körperliche Wirkung: Dehnt Brust, Hals und Bauchmuskeln; kräftigt den oberen Rücken und die Nackenmuskulatur.
* Energetische Wirkung: Aktiviert das Herz- (Anahata) und Halschakra (Vishuddha).
* Hauptvorteil: Verbessert die Haltung und vertieft die Atmung.
Was ist Matsyasana – die Haltung des Fisches?
Der Name Matsyasana stammt aus dem Sanskrit: „Matsya“ bedeutet „Fisch“ und „Asana“ bedeutet „Haltung“. Einer Legende nach ist Matsya die erste Inkarnation des Gottes Vishnu, der in Gestalt eines Fisches die Welt vor einer großen Flut rettete. Die Haltung soll an einen Fisch erinnern, der anmutig durch das Wasser gleitet. Symbolisch hilft uns diese Asana dabei, durch emotionale Wogen zu navigieren und uns getragen zu fühlen.
Die körperlichen und energetischen Wirkungen des Yoga Fischs
Die regelmäßige Praxis von Matsyasana bietet eine Fülle von Vorteilen. Durch die intensive Öffnung des Brustkorbs wird die Atemhilfsmuskulatur gedehnt, was zu einer tieferen und freieren Atmung führt. Dies allein kann bereits Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern.
- Verbesserte Körperhaltung: Die Haltung wirkt der Rundung der Schultern entgegen und stärkt die Muskeln im oberen Rücken.
- Dehnung der Körpervorderseite: Die Bauch- und Brustmuskulatur sowie die Hüftbeuger erfahren eine wohltuende Dehnung.
- Anregung der Schilddrüse: Durch die Streckung des Halses werden die Schilddrüse und die Nebenschilddrüsen sanft stimuliert.
- Stressabbau: Rückbeugen wie der Fisch können die Stimmung heben und Energieblockaden lösen. Studien deuten darauf hin, dass Yoga-Haltungen die Herzratenvariabilität verbessern, ein Indikator für unsere Fähigkeit, mit Stress umzugehen.
- Öffnung des Herzchakras: Energetisch wirkt Matsyasana direkt auf das Anahata Chakra, unser Herzchakra. Dies fördert Mitgefühl, Offenheit und emotionale Balance.
Matsyasana Schritt für Schritt: So geht’s richtig
Nimm dir Zeit für die Ausführung und achte auf die Signale deines Körpers. Eine achtsame Praxis ist der Schlüssel, um die vollen Vorteile dieser Haltung zu genießen.
- 1. Ausgangsposition: Lege dich flach auf den Rücken, die Beine sind geschlossen und gestreckt. Deine Arme liegen eng neben deinem Körper, die Handflächen zeigen nach unten.
- 2. Arme positionieren: Schiebe deine Hände und Unterarme unter deinen Körper. Deine Hände liegen unter dem Gesäß, um das Becken zu stützen.
- 3. Brustkorb heben: Atme ein und drücke deine Ellbogen und Unterarme fest in die Matte. Hebe mit dieser Kraft deinen Brustkorb und oberen Rücken vom Boden ab, sodass eine deutliche Wölbung in der Wirbelsäule entsteht.
- 4. Kopf ablegen: Lasse den Kopf sanft nach hinten sinken und lege den Scheitel oder den Hinterkopf auf der Matte ab. Das Gewicht sollte primär auf den Unterarmen lasten, nicht auf dem Kopf.
- 5. Halten und Atmen: Halte die Position für 5-8 tiefe Atemzüge. Spüre die Weite in deinem Brustkorb und atme tief in den Bauch und die Herzregion.
- 6. Auflösen: Um die Haltung zu verlassen, hebe mit der nächsten Einatmung den Kopf leicht an, drücke die Unterarme nochmals fest in den Boden und lege mit der Ausatmung den Oberkörper langsam und kontrolliert wieder ab. Ziehe deine Knie zur Brust, um den unteren Rücken zu neutralisieren.

Variationen für Anfänger und Fortgeschrittene
Matsyasana lässt sich wunderbar an deine individuellen Bedürfnisse anpassen. Gerade am Anfang ist es wichtig, den Nacken zu schützen und den Körper nicht zu überfordern.
Für Anfänger: Platziere einen Yogablock oder eine gefaltete Decke unter deinem oberen Rücken (zwischen den Schulterblättern), um den Brustkorb zu unterstützen. Ein zweiter, flacherer Block kann den Kopf stützen. Dies ermöglicht eine sanftere Öffnung ohne Druck auf den Nacken. Auch eine vorbereitende Übung wie die sanfte Yoga Brücke hilft, den Rücken auf die Beugung vorzubereiten.
Für Fortgeschrittene: Wenn du dich in der Basis-Haltung sicher fühlst, kannst du die Beine in die Lotus-Position (Padmasana) bringen, bevor du den Oberkörper anhebst. Eine weitere Variante besteht darin, die Arme über den Kopf zu strecken, anstatt sie unter dem Körper zu platzieren.
Für wen ist der Yoga Fisch nicht geeignet? (Kontraindikationen)
Obwohl Matsyasana viele Vorteile hat, ist die Haltung nicht für jeden geeignet. Höre immer auf deinen Körper und verzichte auf die Übung bei:
- Akuten Nacken- oder Rückenverletzungen
- Hohem oder sehr niedrigem Blutdruck
- Starken Kopfschmerzen oder Migräne
- Schwerwiegenden Bandscheibenproblemen in der Hals- oder Lendenwirbelsäule
Fazit: Öffne dein Herz mit Matsyasana
Der Yoga Fisch ist mehr als nur eine körperliche Übung; er ist eine Einladung, sich dem Leben zu öffnen. Als Teil einer ausgewogenen Praxis, insbesondere in Sequenzen für Yoga Herzöffner & Rückbeugen, entfaltet Matsyasana sein volles Potenzial. Die Haltung schafft Raum für den Atem, löst Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich und fördert eine aufrechte, selbstbewusste Haltung – auf und neben der Matte.
Häufig gestellte Fragen
Warum heißt die Übung Haltung des Fisches?
Der Name leitet sich von einer Legende ab, in der der Gott Vishnu als Fisch (Matsya) die Welt rettete. In der klassischen Variante mit Lotusbeinen erinnert die Haltung an die Form eines schwimmenden Fisches und soll dessen Anmut und Leichtigkeit im Wasser verkörpern.
Kann ich Matsyasana bei Nackenproblemen üben?
Bei leichten Nackenverspannungen kann die gestützte Variante mit Blöcken oder Decken sehr wohltuend sein. Bei akuten Verletzungen oder starken Schmerzen solltest du jedoch auf die Haltung verzichten und ärztlichen Rat einholen.
Welche Asana ist eine gute Gegenhaltung zum Fisch?
Nach einer intensiven Rückbeuge ist eine sanfte Neutralisierung wichtig. Eine gute Gegenhaltung ist die Kindeshaltung (Balasana) oder das Heranziehen der Knie zur Brust (Apanasana), um die Wirbelsäule sanft zu runden.


