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Yoga Hilfsmittel: So hebst du deine Praxis auf das nächste Level

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Claudia

Zertifizierte Yoga-Lehrerin seit 2018
Praktiziert seit 2010

Weniger als 1 MinuteLesezeit: Minuten

Yoga Hilfsmittel: So hebst du deine Praxis auf das nächste Level

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Zertifizierte Yoga-Lehrerin seit 2018
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Inhalt

Du stehst regelmäßig auf deiner Matte, doch manchmal fühlt es sich an, als würdest du auf der Stelle treten? Bestimmte Asanas scheinen unerreichbar und bei manchen Dehnungen fehlt dir das Gefühl von Sicherheit und Tiefe. Vielleicht siehst du in deinem Yogastudio oder online, wie andere mühelos Blöcke, Gurte oder Kissen nutzen und fragst dich: Brauche ich das auch?

Die Antwort ist ein klares Ja. Yoga Hilfsmittel, auch Props genannt, sind keine „Schummel-Werkzeuge“ für Anfänger. Sie sind intelligente Unterstützer, die dir helfen, deine Ausrichtung zu verbessern, Verletzungen vorzubeugen und ein völlig neues Körpergefühl zu entwickeln. In diesem Guide zeigen wir dir, welche Props es gibt und wie du sie gezielt einsetzt, um deine Yoga-Praxis sicherer, intensiver und erfüllender zu gestalten.

Auf einen Blick
  • Yoga Hilfsmittel (Props) unterstützen eine korrekte und sichere Ausrichtung in Asanas.
  • Sie machen komplexe Posen für jeden Körpertyp zugänglich und helfen, die Praxis zu vertiefen.
  • Die wichtigsten Props sind Yogamatte, Blöcke, Gurt, Bolster und Decke.
  • Props sind sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet, um die eigene Praxis zu bereichern.
  • Besonders im Restorative oder Yin Yoga ermöglichen Hilfsmittel tiefe Entspannung.

 

Was sind Yoga Hilfsmittel eigentlich?

Yoga Hilfsmittel sind Objekte, die dich während deiner Yogapraxis unterstützen. Ihre systematische Verwendung geht auf den berühmten Yogameister B.K.S. Iyengar zurück. Er erkannte, dass nicht jeder Körper gleich ist und dass externe Hilfen es jedem ermöglichen, die volle Wirkung einer Haltung (Asana) zu erfahren – unabhängig von Alter, Flexibilität oder Erfahrung.

Ein Yogablock „verlängert“ beispielsweise deine Arme in einer Vorbeuge, während ein Gurt dir hilft, eine sichere und stabile Dehnung zu erreichen, ohne dich zu überfordern. Sie sind also Brücken, die dir helfen, anatomisch korrekt und achtsam zu üben. Anstatt dich in eine Position zu zwingen, für die dein Körper noch nicht bereit ist, passt du die Position mit Props an deinen Körper an.

 

Die Vorteile: Warum du Props in deine Praxis integrieren solltest

Der Einsatz von Hilfsmitteln transformiert deine Zeit auf der Matte. Du gehst weg vom reinen Leistungsgedanken und hin zu einem achtsamen Dialog mit deinem Körper. Die konkreten Vorteile sind sofort spürbar:

  • Bessere Ausrichtung & Sicherheit: Props helfen dir, die korrekte Haltung in Posen wie dem Dreieck (Trikonasana) oder der Vorbeuge (Uttanasana) zu finden. Das schult dein Körperbewusstsein und minimiert das Verletzungsrisiko.
  • Tiefere Dehnung & Öffnung: Mit einem Bolster unter dem Rücken kannst du in einer unterstützten Rückbeuge viel länger verweilen und deinen Brustkorb passiv öffnen, was ohne Hilfsmittel kaum möglich wäre.
  • Mehr Zugänglichkeit: Komplexe Posen wie der Handstand oder die Krähe werden durch den Einsatz von Blöcken oder einer Wand greifbarer. Du kannst dich schrittweise herantasten und die nötige Kraft und Balance aufbauen.
  • Unterstützung bei der Regeneration: Im Yin Yoga oder Restorative Yoga sind Props unverzichtbar. Sie stützen deinen Körper vollständig, sodass deine Muskeln und dein Nervensystem komplett loslassen und regenerieren.

Nahaufnahme verschiedener Yoga-Hilfsmittel wie Gurt, Block und Bolster auf einem Holzboden.

 

Der große Überblick: Die wichtigsten Yoga Hilfsmittel im Detail

Die Auswahl an Yoga-Props kann anfangs überwältigend wirken. Doch keine Sorge, du brauchst nicht sofort ein ganzes Arsenal. Mit wenigen, aber gezielt ausgewählten Hilfsmitteln kannst du bereits enorme Fortschritte erzielen. Wir stellen dir die fünf grundlegenden Props vor, die in keinem Yoga-Haushalt fehlen sollten, und erklären dir, wofür du sie konkret verwenden kannst.

 

1. Die Yogamatte: Deine Basis für Stabilität und Komfort

Die Yogamatte ist das wohl grundlegendste aller Hilfsmittel und die absolute Basis für eine sichere Praxis. Sie ist weit mehr als nur eine rutschfeste Unterlage. Sie definiert deinen persönlichen Raum, dämpft die Belastung für Gelenke wie Knie und Wirbelsäule und gibt dir den nötigen Halt in stehenden und ausbalancierenden Haltungen. Eine gute Matte ist eine Investition in deine Sicherheit und das Fundament deiner gesamten Yogapraxis.

Achte bei der Auswahl auf das Material (z.B. Naturkautschuk, Kork oder TPE), die Dicke und die Rutschfestigkeit. Eine dünnere Reisematte ist praktisch für unterwegs, während eine dickere Matte von 4-6 mm mehr Polsterung für die Praxis zu Hause bietet. Die richtige Matte verhindert das Wegrutschen der Hände und Füße im herabschauenden Hund (Adho Mukha Svanasana) und gibt dir das Vertrauen, dich voll auf deine Atmung und Ausrichtung zu konzentrieren.

 

2. Der Yogablock: Dein verlängerter Arm

Der Yogablock ist eines der vielseitigsten Props überhaupt. Seine Hauptfunktion ist es, den Abstand zwischen deinem Körper und dem Boden zu verkürzen. Statt dich mit rundem Rücken in eine Position zu zwingen, bringst du den Boden einfach ein Stück näher zu dir. Dieser Ansatz, die Asana an den Körper anzupassen und nicht umgekehrt, ist ein Kernprinzip des Iyengar Yoga, das den systematischen Einsatz von Hilfsmitteln etablierte.

Blöcke gibt es meist aus Kork oder Hartschaum. Korkblöcke sind schwerer, sehr stabil und langlebig – ideal für Balance-Posen. Schaumstoffblöcke sind leichter und weicher, was sie angenehmer für restorative Haltungen macht, bei denen sie zum Beispiel den Rücken oder Kopf stützen. Die meisten Blöcke haben drei verschiedene Höhen, sodass du die Unterstützung flexibel an deine Bedürfnisse anpassen kannst.

  • In stehenden Haltungen: Platziere im Dreieck (Trikonasana) deine untere Hand auf dem Block, anstatt krampfhaft den Boden zu berühren. So bleibt dein Oberkörper offen und deine Flanken lang.
  • In Vorbeugen: Nutze zwei Blöcke unter den Händen in der stehenden Vorbeuge (Uttanasana), um den Rücken gerade zu halten, besonders bei verkürzten Beinrückseiten.
  • Zur Kräftigung: Klemme einen Block zwischen die Oberschenkel in der Stuhl-Haltung (Utkatasana) oder der Brücke (Setu Bandhasana), um die Adduktoren zu aktivieren und die Beine parallel auszurichten.
  • Als Unterstützung: Lege einen Block unter dein Kreuzbein in der unterstützten Schulterbrücke für eine sanfte, regenerative Rückbeuge.

Gerade für Yoga für Anfänger ist der Block ein unschätzbarer Lehrer. Er hilft dir von Beginn an, ein Gefühl für die korrekte anatomische Ausrichtung zu entwickeln und Posen zu erfahren, die sonst unerreichbar scheinen. Er gibt dir die Freiheit, deinen Körper zu erforschen, ohne ihn zu überfordern.

 

3. Der Yogagurt: Deine Brücke zu mehr Flexibilität

Ein Yogagurt ist weit mehr als nur ein Band. Er ist die intelligente Verlängerung deiner Arme und Beine, die dir erlaubt, in Dehnungen zu gehen, ohne die korrekte Ausrichtung zu opfern. Anstatt dich nach vorne zu krümmen, um deine Füße zu erreichen, arbeitest du mit dem Gurt und hältst deinen Rücken lang und sicher. So erreichst du eine effektive Dehnung, ohne Gelenke oder die Wirbelsäule unnötig zu belasten.

Die meisten Gurte bestehen aus robuster Baumwolle und sind mit einem Metall-D-Ring oder einer Kunststoffschnalle ausgestattet, um eine sichere Schlaufe zu bilden. Ein Gurt ist ein exzellenter Lehrer für Geduld und Achtsamkeit in deiner Praxis.

  • In sitzenden Vorbeugen (Paschimottanasana): Lege den Gurt um deine Fußsohlen. Halte ihn mit beiden Händen fest und nutze den leichten Zug, um deine Wirbelsäule mit jeder Einatmung zu verlängern, bevor du dich mit der Ausatmung weiter nach vorne lehnst.
  • Für die Beinrückseiten (Supta Padangusthasana): Lege dich auf den Rücken, lege den Gurt um einen Fuß und strecke das Bein zur Decke. Der Gurt hilft dir, die Dehnung zu kontrollieren, während dein Becken und unterer Rücken stabil am Boden bleiben.
  • Zur Schulteröffnung: Fasse den Gurt mit beiden Händen und führe ihn hinter deinem Rücken von oben nach unten, um die Beweglichkeit in den Schultern für Posen wie Gomukhasana (Kuhgesicht) vorzubereiten.

 

4. Das Yogabolster: Dein Anker für tiefe Entspannung

Das Yogabolster ist ein großes, festes Kissen, das speziell dafür entwickelt wurde, deinen Körper in regenerativen Haltungen vollständig zu stützen. Seine Aufgabe ist es, dir zu erlauben, komplett loszulassen. Wenn der Körper gestützt wird, können sich Muskeln, Bänder und Faszien ohne Anstrengung dehnen. Das beruhigt das Nervensystem und fördert eine tiefe, heilsame Entspannung.

Vor allem in ruhigen Yogastilen wie Yin Yoga oder Restorative Yoga ist das Bolster unverzichtbar. Es gibt runde und flache Bolster mit Füllungen wie Dinkelspelz, Kapok oder Baumwolle. Ein flaches Bolster bietet eine breitere, stabilere Auflagefläche, während ein rundes Bolster intensivere Herzöffner ermöglicht. Zahlreiche Studien belegen, dass regenerative Haltungen, wie sie mit Bolstern praktiziert werden, nachweislich Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

  • Für sanfte Rückbeugen: Lege das Bolster quer unter deine Schulterblätter (unterstützter Fisch), um den Brustkorb passiv zu öffnen und die Atmung zu vertiefen.
  • In der Kindeshaltung (Balasana): Platziere das Bolster längs zwischen deinen Knien und lege deinen Oberkörper darauf ab. Das nimmt den Druck von den Gelenken und schafft ein Gefühl von Geborgenheit.
  • Zur Entlastung des unteren Rückens: Lege das Bolster unter deine Knie, wenn du in Savasana (Endentspannung) liegst. Dies entspannt die Hüftbeuger und den unteren Rücken.

Frau in einer entspannenden, gestützten Yoga-Haltung mit einem Bolster zur Herzöffnung.

 

5. Die Yogadecke: Der vielseitige Alleskönner

Eine stabile Yogadecke aus Baumwolle oder Wolle ist eines der anpassungsfähigsten Hilfsmittel. Sie ist nicht nur dazu da, dich in Savasana warm zu halten – obwohl das eine ihrer wichtigsten Funktionen ist, um ein Auskühlen des Körpers zu verhindern und die Entspannung zu maximieren. Ihre wahre Stärke liegt in ihrer Vielseitigkeit.

Gefaltet dient sie als flexible Erhöhung, ähnlich wie ein Yogakissen, um in sitzenden Haltungen das Becken leicht zu kippen und eine aufrechte Wirbelsäule zu fördern. Sie bietet Polsterung für empfindliche Knie im Vierfüßlerstand oder für den Kopf im Schulterstand. Gerollt kann sie den Nacken in liegenden Positionen stützen oder unter die Kniekehlen gelegt werden. Eine einfache Decke wird so zum anpassbaren Werkzeug für mehr Komfort und eine bessere Ausrichtung in unzähligen Situationen.

 

So findest du die richtigen Hilfsmittel für deine Praxis

Die Investition in Yoga Hilfsmittel ist eine Investition in dich selbst. Doch du musst nicht sofort alles kaufen. Die Auswahl hängt von deinen individuellen Zielen und deinem bevorzugten Yogastil ab.

  • Für Einsteiger: Eine hochwertige Yogamatte und zwei Yogablöcke aus Kork sind die perfekte Grundausstattung. Damit kannst du die Grundlagen einer sicheren Ausrichtung erlernen und die meisten Haltungen an deinen Körper anpassen. Sie sind die idealen Begleiter auf deinem Weg ins Yoga.
  • Für Fortgeschrittene: Wenn deine Praxis etabliert ist, können weitere Hilfsmittel wie ein Gurt oder ein Bolster dir helfen, Posen zu vertiefen und neue Aspekte zu entdecken. Nutze sie, um an fortgeschrittenen Bindungen, tieferen Rückbeugen oder anspruchsvollen Balance-Posen zu arbeiten und deine Yoga-Praxis für Fortgeschrittene zu bereichern.
  • Abgestimmt auf den Yogastil: Praktizierst du hauptsächlich dynamischen Yoga Flow, sind Matte und Blöcke oft ausreichend. Liegt dein Fokus auf Yin Yoga, Restorative Yoga oder Pranayama, sind Bolster, Gurt und Decken unverzichtbar, um die tief entspannende und regenerative Wirkung dieser Stile voll auszuschöpfen.

Achte bei der Wahl deiner Props auf hochwertige und nachhaltige Materialien. Sie sind nicht nur langlebiger und sicherer, sondern fühlen sich auf der Haut auch besser an und unterstützen eine bewusste und achtsame Praxis.

 

Fazit: Yoga Hilfsmittel sind deine intelligenten Partner

Yoga Hilfsmittel sind keine Notlösung, sondern ein Ausdruck von Intelligenz und Achtsamkeit in der Yogapraxis. Sie demystifizieren komplexe Haltungen, schützen deinen Körper vor Verletzungen und ermöglichen eine tiefere, regenerativere Erfahrung auf der Matte. Vom Anfänger bis zum erfahrenen Yogi – jeder kann von ihrem gezielten Einsatz profitieren.

Sie geben dir die Freiheit, die Asanas an deinen einzigartigen Körper anzupassen, anstatt deinen Körper in eine starre Form zu zwingen. Betrachte sie als deine persönlichen Lehrer, die dich dabei unterstützen, deine Praxis sicherer, nachhaltiger und letztendlich erfüllender zu gestalten. Trau dich, sie zu nutzen, und entdecke eine neue Dimension deines Yogas.

 

Häufig gestellte Fragen

Welche Yoga Hilfsmittel brauche ich als Anfänger wirklich?

Für den Anfang sind eine rutschfeste Yogamatte und zwei stabile Yogablöcke völlig ausreichend. Mit dieser Grundausstattung kannst du an deiner Ausrichtung arbeiten, Sicherheit in den Haltungen finden und die meisten Posen für dich zugänglich machen.

Sind Yoga Hilfsmittel nur etwas für unbewegliche Menschen?

Nein, absolut nicht. Auch sehr flexible Menschen profitieren von Props, da sie helfen, Überdehnung zu vermeiden und Stabilität in den Gelenken aufzubauen. Hilfsmittel dienen jedem Körpertyp dazu, die korrekte anatomische Ausrichtung zu finden und die volle Wirkung einer Asana sicher zu erfahren.

Kann ich statt Yoga-Props auch Alltagsgegenstände verwenden?

Für den Übergang ja. Ein dicker Wälzer kann einen Block ersetzen und ein Bademantelgürtel einen Gurt. Professionelle Yoga Hilfsmittel sind jedoch stabiler, sicherer und auf die spezifischen Anforderungen der Praxis ausgelegt, was sie auf lange Sicht zur besseren Wahl macht.

Wie reinige ich meine Yoga Hilfsmittel?

Die Reinigung hängt vom Material ab. Yogamatten lassen sich mit einer Mischung aus Wasser und einem Schuss Apfelessig abwischen. Korkblöcke sind von Natur aus antibakteriell und können feucht abgewischt werden, während die Bezüge von Bolstern und Kissen meist waschbar sind.

Du stehst regelmäßig auf deiner Matte, doch manchmal fühlt es sich an, als würdest du auf der Stelle treten? Bestimmte Asanas scheinen unerreichbar und bei manchen Dehnungen fehlt dir das Gefühl von Sicherheit und Tiefe. Vielleicht siehst du in deinem Yogastudio oder online, wie andere mühelos Blöcke, Gurte oder Kissen nutzen und fragst dich: Brauche ich das auch?

Die Antwort ist ein klares Ja. Yoga Hilfsmittel, auch Props genannt, sind keine „Schummel-Werkzeuge“ für Anfänger. Sie sind intelligente Unterstützer, die dir helfen, deine Ausrichtung zu verbessern, Verletzungen vorzubeugen und ein völlig neues Körpergefühl zu entwickeln. In diesem Guide zeigen wir dir, welche Props es gibt und wie du sie gezielt einsetzt, um deine Yoga-Praxis sicherer, intensiver und erfüllender zu gestalten.

Auf einen Blick
  • Yoga Hilfsmittel (Props) unterstützen eine korrekte und sichere Ausrichtung in Asanas.
  • Sie machen komplexe Posen für jeden Körpertyp zugänglich und helfen, die Praxis zu vertiefen.
  • Die wichtigsten Props sind Yogamatte, Blöcke, Gurt, Bolster und Decke.
  • Props sind sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet, um die eigene Praxis zu bereichern.
  • Besonders im Restorative oder Yin Yoga ermöglichen Hilfsmittel tiefe Entspannung.

 

Was sind Yoga Hilfsmittel eigentlich?

Yoga Hilfsmittel sind Objekte, die dich während deiner Yogapraxis unterstützen. Ihre systematische Verwendung geht auf den berühmten Yogameister B.K.S. Iyengar zurück. Er erkannte, dass nicht jeder Körper gleich ist und dass externe Hilfen es jedem ermöglichen, die volle Wirkung einer Haltung (Asana) zu erfahren – unabhängig von Alter, Flexibilität oder Erfahrung.

Ein Yogablock „verlängert“ beispielsweise deine Arme in einer Vorbeuge, während ein Gurt dir hilft, eine sichere und stabile Dehnung zu erreichen, ohne dich zu überfordern. Sie sind also Brücken, die dir helfen, anatomisch korrekt und achtsam zu üben. Anstatt dich in eine Position zu zwingen, für die dein Körper noch nicht bereit ist, passt du die Position mit Props an deinen Körper an.

 

Die Vorteile: Warum du Props in deine Praxis integrieren solltest

Der Einsatz von Hilfsmitteln transformiert deine Zeit auf der Matte. Du gehst weg vom reinen Leistungsgedanken und hin zu einem achtsamen Dialog mit deinem Körper. Die konkreten Vorteile sind sofort spürbar:

  • Bessere Ausrichtung & Sicherheit: Props helfen dir, die korrekte Haltung in Posen wie dem Dreieck (Trikonasana) oder der Vorbeuge (Uttanasana) zu finden. Das schult dein Körperbewusstsein und minimiert das Verletzungsrisiko.
  • Tiefere Dehnung & Öffnung: Mit einem Bolster unter dem Rücken kannst du in einer unterstützten Rückbeuge viel länger verweilen und deinen Brustkorb passiv öffnen, was ohne Hilfsmittel kaum möglich wäre.
  • Mehr Zugänglichkeit: Komplexe Posen wie der Handstand oder die Krähe werden durch den Einsatz von Blöcken oder einer Wand greifbarer. Du kannst dich schrittweise herantasten und die nötige Kraft und Balance aufbauen.
  • Unterstützung bei der Regeneration: Im Yin Yoga oder Restorative Yoga sind Props unverzichtbar. Sie stützen deinen Körper vollständig, sodass deine Muskeln und dein Nervensystem komplett loslassen und regenerieren.

Nahaufnahme verschiedener Yoga-Hilfsmittel wie Gurt, Block und Bolster auf einem Holzboden.

 

Der große Überblick: Die wichtigsten Yoga Hilfsmittel im Detail

Die Auswahl an Yoga-Props kann anfangs überwältigend wirken. Doch keine Sorge, du brauchst nicht sofort ein ganzes Arsenal. Mit wenigen, aber gezielt ausgewählten Hilfsmitteln kannst du bereits enorme Fortschritte erzielen. Wir stellen dir die fünf grundlegenden Props vor, die in keinem Yoga-Haushalt fehlen sollten, und erklären dir, wofür du sie konkret verwenden kannst.

 

1. Die Yogamatte: Deine Basis für Stabilität und Komfort

Die Yogamatte ist das wohl grundlegendste aller Hilfsmittel und die absolute Basis für eine sichere Praxis. Sie ist weit mehr als nur eine rutschfeste Unterlage. Sie definiert deinen persönlichen Raum, dämpft die Belastung für Gelenke wie Knie und Wirbelsäule und gibt dir den nötigen Halt in stehenden und ausbalancierenden Haltungen. Eine gute Matte ist eine Investition in deine Sicherheit und das Fundament deiner gesamten Yogapraxis.

Achte bei der Auswahl auf das Material (z.B. Naturkautschuk, Kork oder TPE), die Dicke und die Rutschfestigkeit. Eine dünnere Reisematte ist praktisch für unterwegs, während eine dickere Matte von 4-6 mm mehr Polsterung für die Praxis zu Hause bietet. Die richtige Matte verhindert das Wegrutschen der Hände und Füße im herabschauenden Hund (Adho Mukha Svanasana) und gibt dir das Vertrauen, dich voll auf deine Atmung und Ausrichtung zu konzentrieren.

 

2. Der Yogablock: Dein verlängerter Arm

Der Yogablock ist eines der vielseitigsten Props überhaupt. Seine Hauptfunktion ist es, den Abstand zwischen deinem Körper und dem Boden zu verkürzen. Statt dich mit rundem Rücken in eine Position zu zwingen, bringst du den Boden einfach ein Stück näher zu dir. Dieser Ansatz, die Asana an den Körper anzupassen und nicht umgekehrt, ist ein Kernprinzip des Iyengar Yoga, das den systematischen Einsatz von Hilfsmitteln etablierte.

Blöcke gibt es meist aus Kork oder Hartschaum. Korkblöcke sind schwerer, sehr stabil und langlebig – ideal für Balance-Posen. Schaumstoffblöcke sind leichter und weicher, was sie angenehmer für restorative Haltungen macht, bei denen sie zum Beispiel den Rücken oder Kopf stützen. Die meisten Blöcke haben drei verschiedene Höhen, sodass du die Unterstützung flexibel an deine Bedürfnisse anpassen kannst.

  • In stehenden Haltungen: Platziere im Dreieck (Trikonasana) deine untere Hand auf dem Block, anstatt krampfhaft den Boden zu berühren. So bleibt dein Oberkörper offen und deine Flanken lang.
  • In Vorbeugen: Nutze zwei Blöcke unter den Händen in der stehenden Vorbeuge (Uttanasana), um den Rücken gerade zu halten, besonders bei verkürzten Beinrückseiten.
  • Zur Kräftigung: Klemme einen Block zwischen die Oberschenkel in der Stuhl-Haltung (Utkatasana) oder der Brücke (Setu Bandhasana), um die Adduktoren zu aktivieren und die Beine parallel auszurichten.
  • Als Unterstützung: Lege einen Block unter dein Kreuzbein in der unterstützten Schulterbrücke für eine sanfte, regenerative Rückbeuge.

Gerade für Yoga für Anfänger ist der Block ein unschätzbarer Lehrer. Er hilft dir von Beginn an, ein Gefühl für die korrekte anatomische Ausrichtung zu entwickeln und Posen zu erfahren, die sonst unerreichbar scheinen. Er gibt dir die Freiheit, deinen Körper zu erforschen, ohne ihn zu überfordern.

 

3. Der Yogagurt: Deine Brücke zu mehr Flexibilität

Ein Yogagurt ist weit mehr als nur ein Band. Er ist die intelligente Verlängerung deiner Arme und Beine, die dir erlaubt, in Dehnungen zu gehen, ohne die korrekte Ausrichtung zu opfern. Anstatt dich nach vorne zu krümmen, um deine Füße zu erreichen, arbeitest du mit dem Gurt und hältst deinen Rücken lang und sicher. So erreichst du eine effektive Dehnung, ohne Gelenke oder die Wirbelsäule unnötig zu belasten.

Die meisten Gurte bestehen aus robuster Baumwolle und sind mit einem Metall-D-Ring oder einer Kunststoffschnalle ausgestattet, um eine sichere Schlaufe zu bilden. Ein Gurt ist ein exzellenter Lehrer für Geduld und Achtsamkeit in deiner Praxis.

  • In sitzenden Vorbeugen (Paschimottanasana): Lege den Gurt um deine Fußsohlen. Halte ihn mit beiden Händen fest und nutze den leichten Zug, um deine Wirbelsäule mit jeder Einatmung zu verlängern, bevor du dich mit der Ausatmung weiter nach vorne lehnst.
  • Für die Beinrückseiten (Supta Padangusthasana): Lege dich auf den Rücken, lege den Gurt um einen Fuß und strecke das Bein zur Decke. Der Gurt hilft dir, die Dehnung zu kontrollieren, während dein Becken und unterer Rücken stabil am Boden bleiben.
  • Zur Schulteröffnung: Fasse den Gurt mit beiden Händen und führe ihn hinter deinem Rücken von oben nach unten, um die Beweglichkeit in den Schultern für Posen wie Gomukhasana (Kuhgesicht) vorzubereiten.

 

4. Das Yogabolster: Dein Anker für tiefe Entspannung

Das Yogabolster ist ein großes, festes Kissen, das speziell dafür entwickelt wurde, deinen Körper in regenerativen Haltungen vollständig zu stützen. Seine Aufgabe ist es, dir zu erlauben, komplett loszulassen. Wenn der Körper gestützt wird, können sich Muskeln, Bänder und Faszien ohne Anstrengung dehnen. Das beruhigt das Nervensystem und fördert eine tiefe, heilsame Entspannung.

Vor allem in ruhigen Yogastilen wie Yin Yoga oder Restorative Yoga ist das Bolster unverzichtbar. Es gibt runde und flache Bolster mit Füllungen wie Dinkelspelz, Kapok oder Baumwolle. Ein flaches Bolster bietet eine breitere, stabilere Auflagefläche, während ein rundes Bolster intensivere Herzöffner ermöglicht. Zahlreiche Studien belegen, dass regenerative Haltungen, wie sie mit Bolstern praktiziert werden, nachweislich Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

  • Für sanfte Rückbeugen: Lege das Bolster quer unter deine Schulterblätter (unterstützter Fisch), um den Brustkorb passiv zu öffnen und die Atmung zu vertiefen.
  • In der Kindeshaltung (Balasana): Platziere das Bolster längs zwischen deinen Knien und lege deinen Oberkörper darauf ab. Das nimmt den Druck von den Gelenken und schafft ein Gefühl von Geborgenheit.
  • Zur Entlastung des unteren Rückens: Lege das Bolster unter deine Knie, wenn du in Savasana (Endentspannung) liegst. Dies entspannt die Hüftbeuger und den unteren Rücken.

Frau in einer entspannenden, gestützten Yoga-Haltung mit einem Bolster zur Herzöffnung.

 

5. Die Yogadecke: Der vielseitige Alleskönner

Eine stabile Yogadecke aus Baumwolle oder Wolle ist eines der anpassungsfähigsten Hilfsmittel. Sie ist nicht nur dazu da, dich in Savasana warm zu halten – obwohl das eine ihrer wichtigsten Funktionen ist, um ein Auskühlen des Körpers zu verhindern und die Entspannung zu maximieren. Ihre wahre Stärke liegt in ihrer Vielseitigkeit.

Gefaltet dient sie als flexible Erhöhung, ähnlich wie ein Yogakissen, um in sitzenden Haltungen das Becken leicht zu kippen und eine aufrechte Wirbelsäule zu fördern. Sie bietet Polsterung für empfindliche Knie im Vierfüßlerstand oder für den Kopf im Schulterstand. Gerollt kann sie den Nacken in liegenden Positionen stützen oder unter die Kniekehlen gelegt werden. Eine einfache Decke wird so zum anpassbaren Werkzeug für mehr Komfort und eine bessere Ausrichtung in unzähligen Situationen.

 

So findest du die richtigen Hilfsmittel für deine Praxis

Die Investition in Yoga Hilfsmittel ist eine Investition in dich selbst. Doch du musst nicht sofort alles kaufen. Die Auswahl hängt von deinen individuellen Zielen und deinem bevorzugten Yogastil ab.

  • Für Einsteiger: Eine hochwertige Yogamatte und zwei Yogablöcke aus Kork sind die perfekte Grundausstattung. Damit kannst du die Grundlagen einer sicheren Ausrichtung erlernen und die meisten Haltungen an deinen Körper anpassen. Sie sind die idealen Begleiter auf deinem Weg ins Yoga.
  • Für Fortgeschrittene: Wenn deine Praxis etabliert ist, können weitere Hilfsmittel wie ein Gurt oder ein Bolster dir helfen, Posen zu vertiefen und neue Aspekte zu entdecken. Nutze sie, um an fortgeschrittenen Bindungen, tieferen Rückbeugen oder anspruchsvollen Balance-Posen zu arbeiten und deine Yoga-Praxis für Fortgeschrittene zu bereichern.
  • Abgestimmt auf den Yogastil: Praktizierst du hauptsächlich dynamischen Yoga Flow, sind Matte und Blöcke oft ausreichend. Liegt dein Fokus auf Yin Yoga, Restorative Yoga oder Pranayama, sind Bolster, Gurt und Decken unverzichtbar, um die tief entspannende und regenerative Wirkung dieser Stile voll auszuschöpfen.

Achte bei der Wahl deiner Props auf hochwertige und nachhaltige Materialien. Sie sind nicht nur langlebiger und sicherer, sondern fühlen sich auf der Haut auch besser an und unterstützen eine bewusste und achtsame Praxis.

 

Fazit: Yoga Hilfsmittel sind deine intelligenten Partner

Yoga Hilfsmittel sind keine Notlösung, sondern ein Ausdruck von Intelligenz und Achtsamkeit in der Yogapraxis. Sie demystifizieren komplexe Haltungen, schützen deinen Körper vor Verletzungen und ermöglichen eine tiefere, regenerativere Erfahrung auf der Matte. Vom Anfänger bis zum erfahrenen Yogi – jeder kann von ihrem gezielten Einsatz profitieren.

Sie geben dir die Freiheit, die Asanas an deinen einzigartigen Körper anzupassen, anstatt deinen Körper in eine starre Form zu zwingen. Betrachte sie als deine persönlichen Lehrer, die dich dabei unterstützen, deine Praxis sicherer, nachhaltiger und letztendlich erfüllender zu gestalten. Trau dich, sie zu nutzen, und entdecke eine neue Dimension deines Yogas.

 

Häufig gestellte Fragen

Welche Yoga Hilfsmittel brauche ich als Anfänger wirklich?

Für den Anfang sind eine rutschfeste Yogamatte und zwei stabile Yogablöcke völlig ausreichend. Mit dieser Grundausstattung kannst du an deiner Ausrichtung arbeiten, Sicherheit in den Haltungen finden und die meisten Posen für dich zugänglich machen.

Sind Yoga Hilfsmittel nur etwas für unbewegliche Menschen?

Nein, absolut nicht. Auch sehr flexible Menschen profitieren von Props, da sie helfen, Überdehnung zu vermeiden und Stabilität in den Gelenken aufzubauen. Hilfsmittel dienen jedem Körpertyp dazu, die korrekte anatomische Ausrichtung zu finden und die volle Wirkung einer Asana sicher zu erfahren.

Kann ich statt Yoga-Props auch Alltagsgegenstände verwenden?

Für den Übergang ja. Ein dicker Wälzer kann einen Block ersetzen und ein Bademantelgürtel einen Gurt. Professionelle Yoga Hilfsmittel sind jedoch stabiler, sicherer und auf die spezifischen Anforderungen der Praxis ausgelegt, was sie auf lange Sicht zur besseren Wahl macht.

Wie reinige ich meine Yoga Hilfsmittel?

Die Reinigung hängt vom Material ab. Yogamatten lassen sich mit einer Mischung aus Wasser und einem Schuss Apfelessig abwischen. Korkblöcke sind von Natur aus antibakteriell und können feucht abgewischt werden, während die Bezüge von Bolstern und Kissen meist waschbar sind.