Tantra ist eine mentale und religionsübergreifende Bewegung, welche das Universum als eine Zusammenfügung aus Energie und Gewissheit betrachtet. Daher ist die Tantra-Philosophie im Yoga zugleich als Shiva-Shakti-Wektanschauung bekannt:
Shiva zeigt dabei die zeitlose und reine Bewusstheit. Dabei ist das Shakti die kreative, gestaltende und bewegende Energie, welche aus diesem erstarrten Bewusstsein entstehen und alles erschaffen kann, was die Menschen wahrnehmen können.
Das Tantra Yoga hat in erster Linie das Ziel, die Konditionierung oder die eigenen Grenzen aufzulösen und neue Energie freizugeben. Dabei geht es um die Befreiung und das Freilassen der Kontrolle. Im Tantra Yoga möchte der Übende die eigenen Triebe nicht unterdrücken, sondern sich dieser gänzlich annehmen.
Viele Übende sehen dabei den Unterschied von Tantra zum vedischen Yoga. Dabei gilt das abstinente Leben als Musterbild. Dies ist wie der abgemagerte Übende, welcher im Himalaya in einer Höhle meditiert. Im Tantra Yoga entsagt dieser dem bürgerlichen Leben nicht, sondern macht dies teils zur Spiritualität. Hierbei darf gefeiert, sich sexuell ausgelebt und geschlemmt werden. Dies gilt als Möglichkeit der Erleuchtung.
Geschichte des Tantra Yogas
Generell gibt es in der Historie Indiens sowie in der Geschichte der indischen Weltanschauung des Hinduismus zwei bedeutende Strömungen. Dies ist die vedische Tradition, welche sich auf die Abfassungen der Veden bezieht und welche eine elitäre Lehre darstellt, die nicht jedem Menschen zugänglich gewesen ist, sondern welche unter den Brahmanen unter den obersten Kasten geheim gehalten worden ist und nur im Ansatz der großen Allgemeinheit bekannt gewesen ist.
Dies ist die vedische Tradition, welche sich auf die Veden bezieht. Zudem gibt es noch die tantrische Tradition, dies ist eher eine Religion des Volkes oder ein Glauben. Das ist auch miteinander verbunden. Die antrische Tradition war den einfachen Menschen meist besser zugänglich und obwohl es ebenfalls eine Geheimlehre ist, ist nicht zwischen Kasten unterschieden, sondern es wurde bemerkt, ob jemand dazu bereit ist, das Wissen aufzunehmen, und dieser konnte es dann bekommen.
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Die weltweite Beliebtheit des Tantra Yogas
Die Erleuchtung kommt gemäß des Tantra Yogas nicht nur durch einsames und besagtes Meditieren sowie dem Abschotten von der Welt zustande, sondern kann sich außer den spirituellen Praktiken genauso in Feiern, Genuss, oder auch durch sexuelle Praktiken manifestieren. Dies ist die sogenannte non-duale Tantraphilosophie:
Die Bezeichnung »Tantra« stammt generell von den Wörtern »tan« (=Energie) sowie »tra» (=umwandeln). Gemäß dieser Definition des amerikanischen Autors und Yoga-Therapeuten Mukunda Stiles stärken die Methoden des Tantra Yoga das Empfinden des Energiekörpers und regeln den prāṇa somit zum spirituellem Bewusstsein.
Aus diesem Grund ist das Tantra Yoga ein spiritueller und wirkungsvoller Weg, der den Übenden den inneren Frieden im heutigen Dasein als auch eine vollwertige spirituelle Befreiung schenken will, um dem Kreislauf der Innovationen zu entkommen.
Wenn auch diese Tradition schon einige tausend Jahre alt ist, ist das Tantra Yoga dennoch gleichzeitig sehr modern. Seit den Theorien von Albert Einstein wird die Wissenschaft des Tantra Yoga durch die zeitgemäße Quantenphysik mehr und mehr bestätigt, weil es hiervon ausgeht, dass es lediglich ein uneingeschränktes Bewusstsein gibt.
Vor- und Nachteile von Tantra Yoga
- Im Tantra Yoga werden Atemtechniken, Meditationen und unterschiedliche Asanas durchgeführt.
- Anders als in anderen Philosophien und Religionen des Westens geht der tantrische Weg beim Yoga in das Leben hinein. Dieser ist lustfreundlich und sinnlich und sehr viel mehr als das körperliche Empfinden.
- Bei verschiedenen Haltungen des Tantra Yogas, den Asanas, werden bei den Übungen die Gelenke besonders stark belastet und oftmals zugleich überdehnt. Wenn jene Positionen sehr lange gehalten werden, steigt das Risiko für Verletzungen an
- Die Verletzungsgefahren und die Risiken und können lediglich durch ein umfangreiches Wissen über die Bewegungsabläufe und die Anatomie des Körpers verringert oder verhindert werden.
- Die Übung macht auch hier den Meister. Ein Seminar am Wochenende reicht nicht aus, um mit dem Organismus eines Menschen durch das Tantra Yoga verantwortungsvoll zu arbeiten. Zeit ist also nötig.
Die Beliebtheit in Deutschland
Kaum ein anderer Begriff im Yoga ist mit derartig vielen Meinungsverschiedenheiten besetzt wie „Tantra“. Nach der verbreiteten Vorstellung, geht es dabei weder um eine intime Massage noch um eine Therapie für Paare. Generell ist der Tantrismus ein Praxis- und ein Lehrsystem, welches im indischen Mittelalter die Blütezeit hatte. Seine eigenwillig moderne und besonders befreiende Weltanschauung ist den Menschen heute in vielen Manuskripten aus dieser Satzreihe, den „Tantras“ überliefert.
Die Tantriker bescherten der Praxis des Yogas im ersten Jahrtausend fortschrittliche Innovationen. Diesen verdanken die Übenden, dass das Yoga nicht nur eine geistige Praxis ist, sondern dass diese heutzutage auf der Matte den eigenen Körper mit den einzelnen Asanas zu mehr Vitalität und Gesundheit verhelfen können. Vor allem die Tantriker sehen den Organismus nicht als Behinderung bis zum spirituellen Weg, sondern als das beste Instrument, welches diese zur Erweiterung des Bewusstseins zur Anordnung steht. Dabei ist der Körper der Tempel der metaphysischen Praxis.
Besondere Merkmale des Tantra Yogas
Die Lehre des Tantra Yogas steht im Vergleich zu den vedischen Schriften, aus welchen die Philosophie des Yogas hervorgegangen ist. Geschichtlich betrachtet gesehen haben Yoga und Tantra unterschiedliche Bedeutungen. Aus diesem Grund werden heute unter dem Namen “Tantra” vor allem jene Texte, welche nicht der vedischen Tradition entstammen, zusammengefasst. Die Yoga-Tradition, Buddhismus und Tantra haben sich über die jeweiligen Jahrhunderte jedoch sehr stark vermischt, weshalb es heutzutage sehr schwierig ist, die Lehren eindeutig zu trennen.
Ablauf einer typischen Stunde beim Tantra Yoga
Eine klassische Tantra-Yoga-Meditation besteht aus sechs bzw. aus acht Kriyas. Letztere sind die Übungsfolgen im Kundalini Yoga. Eine solche Kriya wird als Meditation verstanden, welche eine Asana, ein Pranayama, einen mentalen Fokus, ein Mantra oder ein Mudra, beinhaltet. Jene Kriyas besitzen eine Länge im Bereich von 32 und 62 Minuten.
Hergeleitet wurde jene Meditation vom „Mahan Tantric” als Lehrmeister des Weißen-Tantra-Yogas. Dabei gibt es stets nur einen „Mahan Tantric”. Im Jahre 1971 ging der Titel an Yogi Bhajan, als der vorhergehende Lehrherr, der Lama Lilan Po in Tibet, verstarb. Seit jenem Tod von Yogi Bhajan im Jahre 2004 werden Videos von diesem genutzt, um die Meditation aufzuklären. Jedoch ist immer ein Repräsentant zur Unterstützung der Übenden vor Ort. Anfänglich wurden jene Anleiter von Yogi Bhajan ausgewählt. Heutzutage wird ein von diesem erstelltes Profil genutzt, um die geeigneten Menschen zu finden.
Bei einer typischen Stunde im Tantra Yoga knien die Übenden auf der Yoga-Matte. Dabei ruht das Gesäß auf den Fersen. Die Übenden sind sich dabei so nah, dass diese sich mit der Stirn und den Knien berühren. Die Hände sind dabei vor der Brust gefaltet. Die Übenden schließen die Augen und atmen tief ein und wieder aus. Diese atmen nun so lange, bis der den Kopf abschalten kann und der Alltag hinter diesen bleibt.
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Typische Serien, Asanas und Übungen beim Tantra Yoga
Für die typischen Serien im Tantra Yoga besorgen sich die Übenden eine Yoga-Matte oder eine weiche Unterlage. Dabei sollten störende Faktoren wie Musik oder das Handy ausgeschaltet werden. Dagegen kann leise Meditationsmusik gespielt werden, aber nur bis zu einer bestimmten Lautstärke, welcher der eigene Atem und der des Gegenübers noch gehört werden kann.
Bei einer typischen Aufwärmübung streichelt der Übende den Partner oder die Partnerin mit den warmen Händen von Kopf bis Fuß. Dann wechseln die Partner sich ab. Das Ziel der Übung ist es dabei, die persönliche Lust wahrzunehmen und zu lenken.
FAQ
Was ist Tantra Yoga?
Tantra Yoga ist eine uralte spirituelle Praxis, die ihren Ursprung in der tantrischen Philosophie hat. Es ist eine Lebensweise, die darauf abzielt, die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele zu stärken und die göttliche Energie im Menschen zu erwecken.
Was hat Tantra Yoga mit Sex zu tun?
Tantra Yoga wird oft fälschlicherweise mit sexuellen Praktiken gleichgesetzt. Obwohl es Aspekte der intimen Vereinigung gibt, ist der Fokus des Tantra Yoga viel breiter und geht über den rein körperlichen Aspekt hinaus. Es ist vielmehr eine spirituelle Praxis, bei der es um die Verwebung von Shiva und Shakti, den männlichen und weiblichen Aspekten der göttlichen Energie, geht.
Was sind Chakras in der tantrischen Lehre?
Chakras sind Energiezentren im Körper, die in der tantrischen Lehre eine wichtige Rolle spielen. Es gibt verschiedene Chakras, die entlang der Wirbelsäule liegen und mit verschiedenen Aspekten des physischen, mentalen und spirituellen Zustands des Menschen verbunden sind.
Was ist der Ursprung des Tantra Yoga?
Wie unterscheidet sich Tantra Yoga von anderen Yoga-Formen?
Tantra Yoga unterscheidet sich von anderen Yoga-Formen durch seinen Fokus auf die Vereinigung von Gegensätzen und die Verbindung mit der göttlichen Energie. Es ist eine ganzheitliche Praxis, die körperliche Übungen, Atemtechniken, Meditation und spirituelle Rituale umfasst.
Was ist die Philosophie des Tantra Yoga?
Die Philosophie des Tantra Yoga besagt, dass die göttliche Energie in allem und jedem vorhanden ist. Tantra Yoga lehrt uns, diese göttliche Energie zu erkennen und zu erfahren, indem wir uns mit der universellen Energie verbinden und sie in unserem eigenen Inneren erwecken.
Was ist der Unterschied zwischen schwarzen Tantra und roten Tantra?
Schwarzes Tantra bezieht sich auf Praktiken, die sich ausschließlich auf sexuelle Vereinigung konzentrieren. Rotes Tantra dagegen umfasst eine breitere Palette von Praktiken, die auch spirituelle Rituale, Meditation und Energiearbeit beinhalten.
Brauche ich einen Guru, um Tantra Yoga zu praktizieren?
Es ist nicht zwingend erforderlich, einen Guru zu haben, um Tantra Yoga zu praktizieren. Ein Guru kann jedoch helfen, den Praktizierenden auf ihrem spirituellen Weg zu unterstützen und ihnen bei der Entwicklung ihrer Praxis zu helfen.
Kann ich Tantra Yoga praktizieren, wenn ich nicht an eine bestimmte Religion glaube?
Ja, Tantra Yoga ist eine religionsübergreifende Praxis und kann von Menschen praktiziert werden, die an keine bestimmte Religion gebunden sind. Es ist eine spirituelle Bewegung, die auf der Erforschung und Entfaltung der inneren göttlichen Energie basiert.