Alles über Kundalini Yoga (inkl. Anleitung, 2 Videos und Tipps)
Das Kundalini Yoga nutzt diverse Traditionen und ist sehr vielfältig. Kundalini Yoga ist dabei ein ganzheitlicher Weg, der Atemübungen (Pranayama), Körper, Meditationstechniken und das Wissen über wichtige Bereiche im Leben integriert. Der Alltag soll dadurch flexibler und gelassener gemeistert werden können.
Yogi Bhajan
Der Körper ist Gottes Tempel. Pflege ihn gut, dass er gern in ihm wohnen mag.
Auf einen Blick
- Kundalini Yoga hat einen sehr weit zurück reichenden Ursprung
- Die Stunden können sehr lang und intensiv werden
- Es kann für viele Menschen geeignet sein; eine gewisse Grund-Fitness schadet nicht
- Der Einstieg ist bei anderen Stilen oftmals leichter
Geschichte
Die Wurzeln des Kundalini Yogas liegen im Tantra (Strömung aus der indischen Philosophie). Hier spielt die Shiva-Shakti-Philosophie eine große Rolle. Dabei wird das Unveränderliche repräsentiert. Dieser Yogastil ist religionsübergreifend und dennoch oft praktiziert von den Sikh (indische Glaubensgemeinschaft). Die Ursprünge sind vor Jahrtausenden entstanden und sogar das Hatha Yoga basiert auf dem Kundalini Yoga. Das Shakti ist die schöpferische Kraft, die vom Universum erschaffen wurde. Shakti löst sich durch die Schwingung ab und schafft die Astral, die Kausal und die gesamte physische Welt.
Beliebtheit weltweit
Das Kundalini Yoga ist weltweit beliebt und es wird von mehr als 100.000 Menschen inzwischen praktiziert. Sowohl in speziellen Urlauben weltweit in Kursen als auch in Yoga-Zentren wird diese Art des Yogas immer beliebter.
Das Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan beispielsweise ist das Yoga des Bewusstseins. Es wird auf der ganzen Welt von Lehrern unterrichtet, wie beispielsweise Gurmukh Kaur Khalsa.
Beliebtheit Deutschland
Auch in Deutschland ist das Kundalini Yoga wegen seiner Intensität und der befreienden Wirkung ungebrochen angesagt. Hier finden auch Kundalini Yoga Retreats statt. Yoga Urlaube mit diesem Yoga Stil erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Obwohl Kundalini Yoga in Deutschland einer der beliebteren Yoga Stile ist, sind Hatha Yoga, Vinyasa Yoga und Ashtanga Yoga nach wie vor dominant.
Probiere Yoga einfach mal aus
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Besondere Merkmale
Die besonderen Merkmale des Kundalini Yogas liegen im Wort Kundalini (“Schlangenkraft”). Diese Energie wird immer als schlafende Schlange innerhalb der Symbolik dargestellt. Diese ruht eingerollt beim Wurzelchakra. Sie wird durch eine spirituelle Erfahrung dann erweckt. Beim Kundalini Yoga ist das besondere Merkmal, dass die Techniken zur Stärkung und Reinigung genutzt werden. Die Erweckung der Schlange wird systematisch und intensiv durch die Übungen vorbereitet.
Ablauf einer typischen Stunde
Bei einer typischen Kundalini-Sitzung ist Zeit und Geduld enorm wichtig. Die Sitzungen können bis zu zwei Stunden dauern. Dabei wird der Alltag komplett ausgeschaltet und man konzentriert sich komplett auf sich selbst.
Zuerst kommt die Einstimmung mit dem Singen eines Mantras (Ong Namo Guru Dev Namo beispielsweise). Dann wird ein Kriya durchgeführt, das ist eine Übungsreihe mit Anleitung des Yogalehrers.
Auch Asanas sind im Kriya enthalten. Dies sind bekannte Körperhaltungen aus dem Hatha Yoga. Beim Kundalini Yoga werden dazu immer Atemübungen kombiniert. Diese nennt man Pranayama. Auch gesungenen Mantras kommen dazu und Mudras, das sind bestimmte Handhaltungen. Die Asanas werden durch diese Zusatz-Elemente dann auf einer nicht körperlichen Ebene fortgeführt.
Zum Schluss gibt es immer eine Phase der Tiefenentspannung. Ganz zuletzt kommt eine kurze Meditation ins Spiel, die vorbereitet auf den bevorstehenden Alltag.
Typische Serien, Asanas, Übungen
Eine der typischen Serien und Übungen ist es, dass man beim Einatmen die Brust und den Oberschenkel vom Boden abhebt und sich selbst rund macht. Beim Kundalini Yoga bleibt man so sogar zwei Minuten lang verharrt liegen. Beim Ausatmen löst man sich aus diesem Liege-Bogen heraus. Die Arme werden in der Rückenlage neben den Körper gelebt und das linke Knie wird in Richtung der Brust gezogen.
Die Atemübungen sind immer der Start ins Kundalini. Die Wechselatmung ist ein gutes Beispiel, in der man mit dem Daumen (rechte Hand) das Nasenloch (rechts) zu hält und durch das linke Nasenloch tief einatmet. Die Luft wird angehalten und dann wird das linke Nasenloch zugehalten und aus dem rechten ausgeatmet. Der Bauchnabel wird zur Wirbelsäule gezogen. Diese Übung kann beispielsweise bis zu einer halben Stunde lang geübt werden.
Beim Überkreuzheben hingegen legt man die Arme in Rückenlage neben den Körper und atmet ein und das linke Knie wird in Richtung der Brust gezogen. Der rechte Arm wird ausgestreckt über den Kopf. Beim Ausatmen legt man den Arm ab und wechselt alles auf die andere Seite. Diese Übung wird bis zu drei Minuten lang durchgeführt im Rhythmus des Atems.
Grundsätzlich sind die Asanas nicht schwer, doch durch die lange Dauer des Haltens werden sie anspruchsvoll.
Typisch sind auch die Meditation und die Mantras am Schluss, die im Lotussitz stattfinden können. Dabei wird das Herzchakra angeregt und die spirituellen Praktiken sollen auf einen ruhigen, ausgeglichenen Alltag vorbereiten.
Mehrwerte von Kundalini Yoga
Kundalini Yoga bietet Praktizierenden eine Reihe von vorteilen, aber auch ein paar Nachteile.
Vorteile von Kundalini Yoga:
- Die Lebensenergie fließt durch das Aktivieren der Energiezentren wieder frei
- Das Ausbalancieren hilft, dass Energie frei wird im Körper
- Umweltbelastungen und Stress werden reduziert
- Blockaden aus Chakren können entfernt werden
- Der Praktizierende des Kundalini Yogas findet zurück in seine Mitte
- Kontinuität bei den Kundalini Übungen zeichnet sich aus durch Selbstsicherheit und eine verbesserte Intuition
- Die Kriyas (feste Übungssequenzen) sind förderlich auf der körperlichen Ebene
- Die Ausdauer wird durch dynamische Bewegungen optimal trainiert
- Die Muskulatur und die Tiefenmuskulatur werden durch statische Posen, die lange gehalten werden, gekräftigt
- Die Durchblutung der Leber, Niere und Lymphdrüsen wird durch Asanas gefördert
- Die Dehnübungen lockern das fasziale Gewebe und stärken die Mobilität
Nachteile von Kundalini Yoga:
- Durch übergroßes Ego können beim Kundalini Yoga Verletzungen geschehen
- Auch der Perfektionszwang kann Schaden anrichten
- Ein starrer Wille kann Fehler verursachen, die der Gesundheit eher schaden
- Bei den Asanas werden die Gelenke stark belastet und teilweise überdehnt
- Wenn Positionen zu lange gehalten werden, steigt das Verletzungsrisiko
- Es kann zu überdehnten Muskeln, Bändern und Sehnen kommen
Für wen gut geeignet?
Geeignet ist das Kundalini Yoga für jeden, der sich öffnet für spirituelle Erfahrungen der besonderen Art. Das Interesse an Meditation und Bewegung, Mantren und Mudras sollte vorhanden sein. Teilweise sind die Übungen körperlich doch anstrengend, was eine gewisse Agilität voraussetzt.
Wer seine negativen Gedankenmuster entfernen möchte, kann mit dem Kundalini Yoga schon nach einer Stunde völlig frei davon sein und energetisch aufgeladen in den Alltag starten.
Warum wir einen anderen Yoga Stil empfehlen
Kundalini Yoga ist toll, keine Frage! Allerdings habe ich in all den Jahren als Yoga-Lehrerin gemerkt, dass die meisten Kunden sich nicht auf einen Yoga Stil festlegen sollten. Alle Yoga Stile bieten bestimmte Vorteile. Warum sollte die Mehrwerte anderer Yoga Arten einfach liegen lassen? Es macht Sinn, sich umzuschauen und ein bisschen zu variieren. Yoga bietet so viele positive Dinge: Resilienz, Beweglichkeit, Fitness, Entspannung und mehr. Ich versuche stets, einen umfassenden Einblick in alle Elemente zu bieten.
Hinzu kommt, dass es bei den Yoga-Stilen sehr viele Überschneidungen gibt. Wenn du einen Kundalini Yoga Kurs besuchst, stehen die Chancen gut, dass auch Elemente andere Stile eingebaut werden. Nur selten wirst du einen Kurs finden, der sich zu 100 % auf Kundalini Elemente beschränkt. Daher spielt es weniger eine Rolle, wie der Kurs heißt. Vielmehr geht es darum, dass dir die Einheiten gefallen und gut tun. Es geht darum, dass du einen leichten Zugang zur Yoga Praxis erhältst und dir die Inhalte gut vermittelt werden. Der exakte Yoga Stil ist zweitrangig.
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Fazit
Das Kundalini Yoga weckt durch meditative und körperliche Aspekte und Übungen die Lebensenergie, das Kundalini selbst. Der Mensch besitzt diverse Energiezentren, Chakren, die beim Kundalini Yoga befreit werden von den Blockaden. Innere und äußere Faktoren können diese Blockaden bestimmen und die Energie kann durch das Kundalini Yoga wieder frei fließen.
Es gibt statische und dynamische Asanas beim Kundalini und es werden besonders Atemübungen integriert. Am Schluss finden Meditationen statt mit Mantras und Mudras. Das Kundalini Yoga ist teilweise körperlich herausfordernd und daher ist eine gewisse Fitness positiv. Aber auch die innere Arbeit an den Energie-Zentren steht hier im Fokus.
Für alle Level ist diese Yoga-Art geeignet. Wer sich vitaler fühlen möchte und spirituell interessiert ist, kann diese Yoga-Art positiv einsetzen und sich für den Alltag stärken. Die großen Yoga-Meister nutzen die Möglichkeit, dass in jedem von uns ein großes Potential steckt an Talenten, Möglichkeiten und Fähigkeiten. Das reine und absolute Shiva (Bewusstsein) wird angestrebt. Die kosmische Urenergie (Shakti) spielt ebenfalls eine große Rolle.
Der Mensch strebt nach dem Höheren und soll eine Einheit erreichen zum Absoluten, das ist das Ziel des Kundalini Yogas. Die kosmische und die individuelle Seele werden vereinigt. Erleuchtung wird durch das Kundalini Yoga erfahren und die innere Mitte wird erzielt.