Im Gegensatz zu anderen Arten des Yoga, liegt der Hauptfokus bei Yoga Nidra auf einer Tiefenentspannung, die vor allem gegen Nervosität und Stress wirken soll. Aus diesem Grund fokussiert man sich beim Yoga Nidra nicht auf körperliche Übungen, sondern nutzt der Meditation ähnliche Abläufe, um den Zustand der Tiefenentspannung zu erreichen.
- Körperliche Aspekte spielen hier kaum eine Rolle
- Tiefenentspannung und Meditation stehem im Fokus
- Nidra Einheiten können auch komplett im Liegen stattfinden
Die Geschichte und Entstehung des Yoga Nidra
Nidra stammt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt “Nicht-Bewusstheit” oder auch “Schlaf”. Daran erkennt man schon, dass sich diese Form des Yoga vor allem der seelischen und geistigen Entspannung widmet und dabei auf eine körperliche Komponente verzichtet. Entwickelt hat diese Form des Yoga der Swami Satyananda Saraswati, der diese Lehre aus alten tantrischen Überlieferungen heraus entwickelt hat.
Tantra und Yoga verbindet eine lange Geschichte und viele Yoga-Übungen sind von tantrischen Praktiken inspiriert, sowie es auch tantrische Praktiken gibt, die aus dem Yoga stammen. Das Swami Satyananda Saraswati das Yoga Nidra aus tantrischen Überlieferungen herausgearbeitet und entwickelt ist also keine Seltenheit und sehr traditionell.
Swami Satyananda Saraswati ist berühmt dafür, dass er 1964 die Bihar School of Yoga gründete, um mehr Yoga-Lehrer auszubilden und so die Lehren des Yoga mehr Menschen auf der ganzen Welt zugänglich zu machen. Er entwickelte auch noch verschiedene andere Formen des Yoga und ist ein bekannter Meister des Yoga.
Yoga Nidra ist weltweit berühmt
Durch die Bihar School of Yoga kamen viele Yoga Lehrer auch mit dem Yoga Nidra in Berührung, erlernten es und verbreiteten es in der ganzen Welt. Aus diesem Grund kennt man Yoga Nidra heute auf jedem Kontinent und es erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Vermutlich liegt dies auch daran, dass viele Menschen die Welt als immer stressiger und anstrengender wahrnehmen und mit dem Yoga Nidra einen Ausweg suchen.
Heute kann man in vielen Yoga Studios weltweit diese oder eine verwandte Form des Yoga erlernen und ausübe. Außerdem bieten mehr als 1.000 verschiedene Retreats ein eigene Yoga Nidra Paket an, das genau darauf spezialisiert ist.
Steigende Beliebtheit Deutschland
Auch in Deutschland wird Yoga Nidra immer bekannter, auch wenn es sich noch nicht der gleichen Bekanntheit wie “klassische” Yoga Arten, etwa Hatha, Vinyasa oder Ashtanga Yoga, erfreuen kann. Aber auch hier werden immer mehr Kurse angeboten, da immer mehr Menschen diese Form des Yoga kennenlernen und fasziniert sind.
Besondere Merkmale des Yoga Nidra
Viele kennen Yoga vor allem in seiner körperlichen Form und die meisten Menschen denken bei Yoga zuerst an die verschiedenen bekannten Yoga Posen. Dabei funktioniert Yoga Nidra ganz anders. Im Gegensatz zum “klassischen” Yoga bewegt man sich bei Yoga Nidra nur sehr wenig und es gleicht vielmehr einer Meditation. Das ist auch nicht verwunderlich, ist Yoga Nidra doch ein Teil des Raja Yoga, dessen höchstes Ziel das Beherrschen des Geistes ist.
So ist das Ziel des Yoga Nidra auch nicht, den Körper zu ertüchtigen und die körperlichen Leiden zu lindern, sondern es zielt auf den Verstand und die Seele ab. Die Übungen des Yoga Nidra folgen dabei einem klaren Ablauf, der von Swami Satyananda Saraswati erarbeitet und gelehrt wurde. Allerdings gibt es natürlich verschiedene Variationen der unterschiedlichen Übungen, mit denen man sich nach seinem Erfahrungsstand und dem eigenen Können richten kann. So kann man Yoga Nidra ganz individuell auf einen selbst abstimmen.
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Der Ablauf einer typischen Stunde
Eine Stunde im Yoga Nidra wird grob in drei unterschiedliche Phasen eingeteilt. Der Ablauf ist dabei immer derselbe und gleicht immer noch dem ursprünglichen Aufbau der Übungen, wie sie Swami Satyananda Saraswati entwickelt und gelehrt hat. Dabei lenkt man systematisch den Blick von der Umwelt auf einen selbst und dann auf sein Inneres. Dabei kommen unterschiedliche Atemübungen und Meditationstechniken vor.
Am Anfang begibt man sich in eine entspannte liegende, die “Shavasana“-Position, oder sitzende Haltung. Dabei kann man entspannt den Fersensitz, den Kreuzsitz oder auch aufrecht auf einem Stuhl sitzen. Das Hauptziel ist die Entspannung. Solange man in einer Position also Entspannung erreichen kann, sind diese zugelassen. Das unterstreicht wiederum, dass es bei Yoga Nidra wirklich nicht um die körperliche Ertüchtigung, sondern die Entspannung des Geistes geht.
Typische Serien, Asanas, Übungen
Ein typischer Ablauf ist es zum Beispiel, sich zuerst einmal bewusst auf seine Umwelt zu fokussieren und diese ganz bewusst und intensiv wahrzunehmen. Danach richtet man seine Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper und den Boden, auf dem man sitzt. Dabei konzentriert man sich auch auf seine einzelnen Körperteile und die Organe und versucht diese einzeln wahrzunehmen. Mit dieser Übung sollen Körper und Geist zu einer Einheit geführt werden.
Im abschließenden Teil der Übung konzentriert man sich auf seine Gefühle und nimmt diese an. Dabei ist es auch üblich, wenn man das Yoga Nidra alleine praktiziert und nicht in einer Klasse oder Gruppe, dass man sich auf die eigene Affirmation konzentriert und diese visualisiert. Dabei handelt es sich um das Lebensziel des Ausführenden, das dieser erreichen möchte. Es soll dabei helfen, Körper, Geist und Sein in Einklang zu bringen und das allgemeine Lebensglück zu fördern.
Vor- und Nachteile von Yoga Nidra
Erfahrene und langfristige Ausübende berichten auch davon, dass sie mithilfe des Yoga Nidra in der Lage waren, innere Blockaden und Traumata zu überwinden, welche sie vorher lange geplagt und gebremst haben. Neben der direkten Entspannung, die man unmittelbar durch die Übungen erfährt, besitzt Yoga Nidra viele langfristige Vorteile. Diese sind:
- das Lösen tief sitzender Ängste
- allgemeine Gelassenheit
- eine geringere Reizbarkeit
- gesteigerte Resistenz gegenüber äußerem und innerem Stress
- tieferer und erholsamerer Schlaf
- innere Ruhe
- Steigerung des körperlichen Wohlbefindens
- körperliche Ertüchtigung
- Flexibilität gewinnen
- Schmerzen bekämpfen
- Schmerzen vorbeugen
- gesunde Atemweise erlernen
- Atemtechnik verfeinern
- um einfach einem bestimmten Lebensstil zu folgen
Besonders der letzte Punkt überrascht viele Menschen am Anfang vielleicht, aber da man für Yoga Nidra viel Geduld und Hingabe aufwenden muss, eignet es sich für niemanden, der dies einfach nur einmal so machen möchte. Denn, abgesehen von der direkten Entspannung durch die Meditation, werden sich die vielen wichtigen langfristigen Vorteile erst nach einer gewissen Zeit einstellen.
Für wen eignet sich Yoga Nidra besonders gut?
Da das oberste Ziel die Entspannung und die Kräftigung des Geistes ist, eignet sich Yoga Nidra vor allem für Menschen, die dem inneren oder äußeren Stress im eigenen Leben entgegenwirken wollen. Aber auch wenn man sich grundsätzlich eine Besserung der inneren Zufriedenheit und des geistigen Wohlbefindens wünscht, ist Yoga Nidra genau das Richtige. Außerdem kann es dabei helfen, seelische Wunden zu heilen und sich von erlittenem Stress zu erholen. Aber auch wenn man einem solchen Zustand vorbeugen möchte, kann dies genau das Richtige sein.
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Fazit
Wenn du schon immer nach einem Weg gesucht hast, den Alltagsstress effektiv hinter dir zu lassen und dich zu entspannen, dann ist Yoga Nidra vielleicht genau das, was du gesucht hast. Schon jetzt hilft es vielen Millionen Menschen dabei, ihre Sorgen und Ängste zu bewältigen.
FAQ
Was ist Yoga Nidra?
Yoga Nidra ist eine tief entspannende Praktik des Yoga, bei der man in einen Zustand zwischen Wachsein und Schlaf eintaucht. Dabei bleibt man während der gesamten Übung in Rückenlage und lässt sich von einer Anleitung führen.
Was bedeutet Yoga Nidra wörtlich übersetzt?
Wie lange dauert eine Yoga Nidra Einheit?
Eine Yoga Nidra Einheit dauert in der Regel 20-30 Minuten.
Wie oft sollte ich Yoga Nidra üben?
Es wird empfohlen, Yoga Nidra regelmäßig zu üben, am besten mehrmals pro Woche.
Was sind die Vorteile von Yoga Nidra?
Yoga Nidra ermöglicht eine tiefe Entspannung auf physischer, mentaler und emotionaler Ebene. Es hilft dabei, Stress abzubauen, den Geist zu beruhigen und den Schlaf zu verbessern.
Kann Yoga Nidra mir helfen, besser einzuschlafen?
Ja, Yoga Nidra kann dabei helfen, den Einschlafprozess zu erleichtern. Durch die tiefe Entspannung und besondere Techniken wie die Visualisierung kann man leichter in den Schlaf gleiten.
Was ist ein Sankalpa?
Ein Sankalpa ist ein persönlicher Vorsatz oder Entschluss, den man während der Yoga Nidra Praxis setzt. Es kann helfen, positive Veränderungen im Leben herbeizuführen.
In welchem Bewusstseinszustand befindet man sich während Yoga Nidra?
Während Yoga Nidra befindet man sich in einem Zustand zwischen Wachsein und Schlaf. Man bleibt bewusst präsent, obwohl der Körper und Geist tief entspannen.
Kann Yoga Nidra von jedem praktiziert werden?
Ja, Yoga Nidra kann von jedem praktiziert werden, unabhängig von Alter oder körperlicher Fitness. Es ist für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet.
Gibt es spezifische Anforderungen für die Yoga Nidra Praxis?
Für die Yoga Nidra Praxis benötigt man lediglich eine bequeme Unterlage, wie z.B. eine Yoga-Matte, und eine ruhige Umgebung, in der man sich entspannen kann.